Hagen. . 111 Elektroautos will die private Initiative Ecodrive noch in diesem Jahr auf die Straße bringen. Den Bundestagsabgeordneten René Röspel haben die Pioniere der E-Mobilität überzeugt. Er und seine Familie sind seit Juni elektrisch unterwegs.
Wenn man’s ganz genau nimmt, passt dieses Auto hier gar nicht hin. Denn eine öffentliche Zapfsäule hat der kleine VW Up noch nie gesehen. Die Steckdose, in die René Röspel das Kabel seines Autos steckt, ist daheim. Da, wo die Sonne über eine Solaranlage auf dem Dach die Energie für den Flitzer gratis liefert.
111 Elektroautos will das Hagener Bündnis Ecodrive bis Ende des Jahres in der Stadt auf die Straße bringen. Dafür werben die Mitglieder und gehen selbst als Pioniere mit gutem Beispiel voran.
140 Kilometer Reichweite
Den SPD-Bundestagsabgeordneten haben sie überzeugt. Ebenso wie das Auto, das er und andere Mitglieder seiner Familie künftig fahren. „140 Kilometer Reichweite schafft man mit dem Up“, sagt Röspel, der seit Juni rein ökologisch unterwegs ist und rund 90 Prozent eigenen Sonnenstrom getankt hat, „das ist schon was. Wir wollen jetzt unseren 13 Jahre alten VW Bulli so oft wie möglich stehen lassen und stattdessen mit dem Up fahren.“ In dem finden immerhin vier Personen Platz.
Trotz der eigenen Euphorie weiß der Politiker Röspel auch um die Schattenseiten der neuen Technik. „Eine Millionen Elektrofahrzeuge bis 2020 – so lautet das Ziel der Bundesregierung“, sagt er, „da bin ich skeptisch.“
Technik mit Schattenseiten
Die Preise für Elektroautos sind zu hoch (der Up kostet so viel wie ein gut ausgestatteter Golf Diesel), die deutschen Hersteller bieten fast ausschließlich kleine Modelle an und die Reichweite ist begrenzt. Ein Tesla habe jetzt mehr als 500 Kilometer mit einer Stromladung geschafft. „Warum schaffen das deutsche Autobauer nicht?
Und warum wird beispielsweise kein Passat mit Batterie angeboten?“ Für den Politiker Röspel bleiben zwei Forderungen: „Zum einen muss Elektromobilität bezahlbar werden. Zum anderen müssen sich die Reichweiten erhöhen.“