Hagen. . Beim Hagener Bündnis Eco-Drive ist Ernüchterung eingekehrt. Das anfängliche Ziel, innerhalb eines Jahres 111 Elektro-Fahrzeuge auf die Straßen der Stadt zu bringen, erscheint knapp zwei Monate nach dem Beginn der Kampagne nur schwer realisierbar zu sein.

Beim Hagener Bündnis Eco-Drive ist Ernüchterung eingekehrt. Das anfängliche Ziel, innerhalb eines Jahres 111 Elektro-Fahrzeuge auf die Straßen der Stadt zu bringen, erscheint knapp zwei Monate nach dem Beginn der Kampagne nur schwer realisierbar zu sein: „Unser Vorhaben läuft schleppend an“, beschreibt Jacques Kempkens, Sprecher des Bündnisses, die verhaltene Resonanz von Geschäftsleuten, Verbänden und Bürgern.

Unter dem Dach von Eco-Drive haben sich 14 Hagener Privatpersonen, die der Umweltgedanke eint, zusammengefunden. Sie wollen zeigen, dass Elektromobilität nicht nur in der Theorie funktioniert. Bislang sind in Hagen lediglich 39 E-Fahrzeuge angemeldet. Den schleppenden Absatz führen Experten vor allem auf den hohen Preis und die geringe Reichweite der umweltfreundlichen Autos zurück.

Vorteile eines Elektrofahrzeugs

Dass es sich dabei um Vorurteile handelt, behauptet der Unternehmer Hans Peter Scheene aus Boelerheide, zu dessen Fuhrpark drei Wagen mit Batterieantrieb gehören: „Es wird zwar versucht, diese Technik totzureden, aber in einigen Jahren wird sie sich durchsetzen“, gibt sich der Inhaber einer Gebäudereinigungsfirma, einer der Initiatoren von Eco-Drive, überzeugt.

Ansprechpartner des Bündnisses waren bislang vor allem Unternehmen, die auf Kurierdienste angewiesen sind, etwa Wohlfahrtsverbände wie Caritas, Arbeiterwohlfahrt und Diakonie, aber auch Altenpflegedienste und Apotheken. „Sie alle versuchen wir von den Vorteilen eines Elektrofahrzeuges zu überzeugen“, berichtet Kempkens. Anfangserfolge sind durchaus zu verzeichnen, so haben SIHK, C.D. Wälzholz, Wohlbehagen, Hofnagel&Bade sowie einige Privatleute ihre Bereitschaft zur Anschaffung eines umweltfreundlichen Autos signalisiert. „Wer umweltbewusst sein möchte, sollte sein Fuhrpark- und Marketingbudget zusammenlegen und daraus ein oder zwei Fahrzeuge finanzieren“, rät Kempkens.

Notwendige Infrastruktur

Das Bündnis arbeitet auch daran, die für Elektrofahrzeuge notwendige Infrastruktur nach Hagen zu holen. Einige Firmen verfügen bereits über eigene Ladestationen, doch um den allgemeinen Bedarf zu decken, müssten weitere E-Tankstellen entstehen. Eines der Lieblingsprojekte von Kempkens ist der Einbau von Steckdosen in Laternenmasten, wie sie andernorts bereits existieren.

Am 16. Mai soll die Kampagne mit einem Tag der Elektromobilität im Parkhaus der Volme-Galerie neuen Schwung bekommen. Dort werden Autohäuser und Fahrradhändler ihre Elektro-Fahrzeuge vorstellen und sogar für Probefahrten bereit halten.