Hagen.

141 Taxis kurven durch Hagen – und oft sie stehen auch. Für Wolfgang Warnck eine gute Voraussetzung, mit seinem Werbefeldzug fortzufahren. Warnck ist zurzeit in Sachen Elektromobilität unterwegs. Bei seinen ehemaligen Kollegen wirbt der 65-Jährige für den Umstieg. Früher saß er selbst unterm Taxischild und war mehrere Jahre Vorstand der Funktaxivereinigung.

An der Rathausstraße steht Warnck neben einem Fahrzeug des regionalen Energieversorgers Mark-E: vier Türen, 150 Kilometer Reichweite, 130 km/h in der Spitze. „Reicht doch, vor allem im Stadtverkehr“, meint Warnck. 5 000 Kilometer fährt jeder Wagen im Schnitt pro Monat. Vor allem an den Taxiplätzen am Rathaus und am Hauptbahnhof könnten Stromtankstellen aufgestellt und die Akkus während er Wartezeiten aufgeladen werden. „Selbst wenn der Strom für ein Elektroauto noch aus dem Atomkraftwerk kommt, ist immerhin der Ausstoß im Vergleich zum Diesel sauber.“ Warnck kann ökologisch argumentieren, die Praxis als Mitglied im Umweltausschuss wird’s ihn gelehrt haben.

Für die 80 Taxiunternehmer in Hagen – 60 davon fahren unter der Flagge der Taxi Hagen Genossenschaft – allerdings steht nicht die Ökologie, sondern die Ökonomie ganz oben auf der Agenda. „Man müsste mal Zahlen sehen, wie teuer beispielsweise ein Ersatzakku ist“, sagt Jens Meckler vom Vorstand der Taxigenossenschaft. „Vielleicht könnte man einen Sponsor finden.“ Generell aber hält auch Meckler E-Fahrzeuge für eine gute Sache. Er selbst musste vor einem Jahr nach einem Unfall ein neues Auto haben. Ein Erdgasfahrzeug kam in die engere Wahl – es scheiterte für Meckler am löchrigen Gastankstellennetz. Letztlich kaufte er einen Diesel. Doch es arbeitet in Meckler.

Umweltamtsleiter Ralf-Rainer Braun befeuert Mecklers Stimmung: „E-Mobilität ist im Stadtverkehr eine ideale Geschichte. Deshalb wäre ein solches Fahrzeug als Taxi gut geeignet.“ Dem Argument der Wirtschaftlichkeit begegnet Braun mit dem Hinweis auf das Leasingangebot, das Mark-E für seine Fahrzeuge aufsetzt. Gemeinsam mit dem Energieversorger hat sich die Stadt der Elektromobilität verschrieben.