Hagen. . Gemeinsam mit der Künstlerin und Buchautorin Mechthild Schierhold wanderten die Drittklässler der Grundschule Halden über den Drei-Türme-Weg und lernten nicht nur die Hagener Denkmäler kennen, sondern so ganz nebenbei allerhand über die Geschichte ihrer Heimatstadt.

So kann man Sachkundeunterricht auch gestalten: Gemeinsam mit der Künstlerin und Buchautorin Mechthild Schierhold wanderten die Drittklässler der Grundschule Halden über den Drei-Türme-Weg und lernten nicht nur die Hagener Denkmäler kennen, sondern so ganz nebenbei allerhand über die Geschichte ihrer Heimatstadt. Und sie stellten Fragen, auf die ein Erwachsener nie kommen würde: „Warum heißt der Turm denn wie ein Fisch?“ wollte ein Kind im Angesicht des Bismarckturmes, dessen Namen es mit dem Bismarck-Hering in Verbindung brachte, wissen. Da waren die Künstlerin und die Lehrerinnen erstmal sprachlos.

Ahnenforschung

Natürlich wissen die Haldener Kinder inzwischen, nach welchen Persönlichkeiten die drei Türme benannt sind. Und sie haben auch etwas über die Zeit gelernt, in der die Türme errichtet wurden, die Jahre um 1900. Wie man Drittklässler für solche historischen Sachverhalte interessiert? Indem man sie in Beziehung zu ihnen selbst setzt. Die Kinder mussten Ahnenforschung betreiben und herausfinden, welcher ihrer Vorfahren damals lebte. „In den meisten Fällen handelte es sich um einen Ururahn“, berichtet Mechthild Schierhold.

Zudem hatten die Schüler den Auftrag, die Türme zu zeichnen. Dadurch fiel den kleinen Architekten auf, dass der Eugen-Richter-Turm einer Trutzburg ähnelt, der Kaiser-Friedrich-Turm eher schlicht daher kommt und der Bismarck-Turm ursprünglich eine Feuerschale enthielt. Auf ihrer Wanderung maßen die Kinder auch den Umfang, nahmen sich an der Hand und bildeten eine Kette um die Türme. Beim Eugen-Richter-Turm konnte die Kette freilich nicht geschlossen werden, zu mächtig war der Sockel.

Schließlich spielten die Schüler die Grundsteinlegung der Türme nach und verstauten Informationen über die Türme und sich selbst (Lieblingsfarbe, Freunde, Lieblingsspiele), Fotos, persönliche Gegenstände, den Stundenplan, Münzen und eine Tageszeitung in einer Metallkiste, die jetzt bei Mechthild Schierhold in einer Geheimkammer ruht. In acht Jahren, wenn aus den Kindern junge Erwachsene geworden sind, ist ein Klassentreffen geplant, dann soll die Schatzkiste geöffnet werden.