Hagen-Mitte.

Pina Bausch, ehemals Ballettdirektorin des Tanztheaters in Wuppertal, kennt jeder, pardon fast jeder. Aber Yvonne Georgi? „In Hannover hat sie einen Namen, da war und ist sie noch immer durchaus bekannt. Schließlich hat Yvonne Georgi dort eine der revolutionärsten Tanzcompagnien Deutschlands geleitet“, betont Maria Hilchenbach. „Doch internationale Bekanntheit hat die Choreographin und Tänzerin durch die Umstände der damaligen Zeit nicht erreicht. Sie ist gestorben und in Vergessenheit geraten“, bedauert die Dramaturgin.

Am Samstag, 17. Mai, feiert die Ballett-Inszenierung „Der Schrank der Georgi“ Premiere im Hagener Theater. Als „tänzerische Recherche“ bezeichnen Hilchenbach und Ballett-Chef Ricardo Fernando die Uraufführung.

Ballett-Compagnie plus drei Gasttänzer

Die komplette Hagener Ballett-Compagnie plus drei Gasttänzer sind im Einsatz bei der Nummernfolge, die nicht als chronologisch nacherzählte Biografie zu sehen ist, sondern vielmehr dem Anspruch, Klassik und Moderne abzubilden, gerecht werden will.

Noch Karten für die Premiere am Samstag

„Der Schrank der Georgi“ feiert am Samstag, 17. Mai, um 19.30 Uhr auf der großen Bühne Premiere. Für die Ballett-Aufführung gibt es noch Restkarten.

Weitere Termine: 21.5., 25.5 (15 Uhr), 30.5., 21.6. und 4.7. um jeweils 19.30 Uhr.

Karten gibt es unter Tel. 207-3218, Bürgerämtern und im Leserladen unserer Zeitung. Tickets online unter www.theaterhagen.de.

Zum Hintergrund: Yvonne Georgi (1903 -1975) war an Theatern in Gera, Münster und Hannover als Choreographin tätig, schlug stets eine Brücke zwischen Ausdruckstanz und klassischem Tanz (Hilchenbach: „Obwohl sie nie eine Ausbildung zum klassischen Tanz absolviert hat.“) und gilt in der Szene als eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der Tanzgeschichte in Deutschland im 20. Jahrhundert. Von 1954 bis ‘71 war sie als Ballettmeisterin in Hannover beschäftigt.

Bühnenbild wirkt reduziert

„Die Recherche war schwierig, da es von Georgi kaum Filmaufnahmen gibt. Fast nur Fotos“, erläutert Ricardo Fernando. Das Bühnenbild – es zeigt eine Ballettsaal-Situation, Fotosequenzen und 3D-Animationen werden eingespielt – wirkt reduziert. „Wir zeigen weder eine bunte Revue noch eine reine Dokumentation, sondern die Synthese zwischen klassischem Ballett und Ausdruckstanz mit modernen Bewegungen und Schauspiel-Elementen“, konkretisiert Bühnenbilder Peer Palmowski. Übrigens: Den „Schrank der Georgi“ gab es wirklich; er bildet, natürlich in stilisierter Form, den Rahmen des Stückes.

Begleitet werden die Tänzer live vom Philharmonischen Orchester.