Hagen. „Ich freue mich: auf die Menschen, auf die Themen und die Verwaltung.“ Margarita Kaufmann (58) erhielt nach monatelangem juristischem Gezerre gestern nun doch aus den Händen von Oberbürgermeister Jörg Dehm ihre Ernennungsurkunde zur neuen Beigeordneten der Stadt Hagen.

Damit tritt die Schwäbin mit Bonner Wohnsitz zum 1. Mai nahtlos die Nachfolge von Christian Schmidt als Dezernentin für Umwelt, Soziales, Schule und Sport an und bringt somit nach den Grehling-Jahren ein Stück Fraulichkeit in den Verwaltungsvorstand zurück.

Grundlage für diesen Schritt war ein Vergleich in dem anhaltenden Rechtsstreit zwischen der Stadt und dem Rat auf der einen Seite sowie der Arnsberger Bezirksregierung auf der anderen Seite. Darin sichert Kaufmann über ihren Anwalt zu, die volle achtjährige Amtszeit einer kommunalen Wahlbeamtin ableisten zu wollen. „Damit ist sichergestellt, dass vor Ablauf der regulären Amtszeit keine nochmalige Neubesetzung der Beigeordnetenstelle erfolgen muss“, hob Christoph Söbbeler, Sprecher der Bezirksregierung, mit Blick auf die angespannte Haushaltslage in Hagen ausdrücklich hervor.

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Familiensitz gesucht

„Als überzeugte Demokratin habe ich mit dieser Entwicklung immer gerechnet“, betrachtete die einstige Dezernentin aus Friedrichshafen und Odenwaldschule-Leiterin die rechtlichen Bedenken der Kommunalaufsicht immer als eine Form der Altersdiskriminierung: „Ich habe nie verstanden, dass man jemanden aus Baden-Württemberg mit umfangreicher Berufserfahrung nicht als gleichwertige Kandidatin anerkennt.“ Mit ihrem sofortigen Amtsantritt möchte sie auch schleunigst den Familiensitz nach Hagen verlegen: „Gerne in ein gewachsenes Quartier, gerne ein Altbau, gerne im oberen Wehringhausen . . .“