Die unwürdige, zum Teil auch peinliche Posse rund um die Wahl von Margarita Kaufmann zur neuen Beigeordneten für Umwelt, Soziales, Schule und Kultur nimmt nun doch ein glimpfliches Ende. Die Arnsberger Bezirksregierung hat glücklicherweise darauf verzichtet, das Gezerre um die angeblich für den Job schon zu alte Dezernentin durch sämtliche Instanzen der Verwaltungsgerichtsbarkeit bis zum Europäischen Gerichtshof zu treiben. Dort wäre eine abschließende Entscheidung ohnehin erst zu erwarten gewesen, wenn die in zwei Wochen dann 59-Jährige die Pensionsgrenze längst hätte sehen können.
Aber offenbar sind auch der Kommunalaufsicht in Abstimmung mit dem Innenministerium erhebliche inhaltliche Zweifel gekommen, ob die Regelungen des NRW-Beamtengesetzes mit höherrangigem Recht tatsächlich zu vereinbaren sind. Eine Erkenntnis, die sich bei ein wenig gutem Willen durchaus auch schon früher hätte herausfiltern lassen, ohne rufschädigenden Schaden für die Stadt Hagen entstehen zu lassen.
Dass dies bis zu einer drohenden Hauptverhandlung nicht geschehen ist, hinterlässt in Hagen einen unbewiesenen Beigeschmack: nämlich dass nach der SPD-Pleite mit ihrem Gegenkandidaten Thomas Michel ein ganz langer Ball zwischen der Krippner-Ratsfraktion, dem Arnsberger Genossen Bollermann und seinem sozialdemokratischen Innenminister Jäger gespielt wurde. Allerdings ins politische Abseits . . .