Hagen. In Hagen ist bereits an 22 Tagen dieses Jahres der Feinstaub-Grenzwert überschritten worden. Nach Angaben des Bundesumweltamtes nimmt die Luft-Messstation am Graf-von-Galen-Ring Platz 26 in einer bundesweiten Statistik ein. In NRW wurden nur in Gelsenkirchen mehr Überschreitungstage gezählt.
Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) hat keine Erklärung dafür, dass in Hagen der erlaubte Tagesmittelwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft bereits so häufig überschritten wurde und die Stadt in diesem Jahr die Vorgaben aus Brüssel (höchstens 35 Grenzwertüberschreitungen) kaum erfüllen wird. „Es ist in Hagen schon so viel gegen die Feinstaubbelastung getan worden, dass die Ergebnisse besser sein müssten“, so LANUV-Sprecherin Birgit Kaiser de Garcia.
Milder März und Sahara-Staub im April
Die hohe Zahl an Feinstaub-Überschreitungstagen hat der Sprecherin zufolge mit zwei Wetterereignissen zu tun: mit dem trockenen, sonnigen und windstillen März, in dem der Feinstaub nicht durch Niederschläge gebunden und mit dem Wind verteilt werden konnte; und mit dem Sahara-Staub Anfang April.
Wiewohl: „Das Wetter begünstigt das Verbreitungsverhalten von Feinstaub, Hauptursache bleibt aber der Straßenverkehr“, so Kaiser de Garcia. Die höchsten Werte werden an stark befahrenen Straßen in größeren Städten gemessen.Während Hagen ein Feinstaub-„Sorgenkind“ in NRW bleibt, ist die Stadt Warstein nach LANUV-Angaben bei den Belastungen derzeit kein Thema.
Birgit Kaiser de Garcia warnte angesichts der derzeit wenig erbaulichen Mess-Daten davor, Umweltzonen in Frage zu stellen. Sie verwies auf den langfristigen, abnehmenden Trend bei der Feinstaubbelastung: „An allen Messstationen in NRW.“ Der Rückgang sei in Umweltzonen deutlich höher gewesen als außerhalb. Aber: „Umweltzonen alleine sind kein Allheilmittel gegen Schadstoffbelastungen. Aber ein wichtiger Baustein im Maßnahmenkatalog.“