Hagen. . Bis heute ist auf den Wiesen gegenüber von Haßley von einem Wohnkaufhaus nichts zu sehen. Lediglich die Bohrarbeiten rund um die Entstehung des Abwasserkanals ( hielten im vergangenen Jahr die Stadt in Atem. Die Planungen laufen unterdessen weiter. Neuer Eröffnungstermin: Spätherbst 2015.
36.000 Quadratmeter Verkaufsfläche, mindestens 150 Arbeitsplätze, ein zweistelliges Investitionsvolumen – Eröffnungstermin Weihnachten 2011, spätestens jedoch im Herbst 2012. Entsprechend optimistisch äußerte sich Thomas Hollweg, geschäftsführender Gesellschafter des Möbelhauses Sonneborn, im Sommer 2010 im Stadtentwicklungsausschuss.
Doch bis heute ist auf den Wiesen gegenüber von Haßley von einem Wohnkaufhaus nichts zu sehen. Lediglich die Bohrarbeiten rund um die Entstehung des Abwasserkanals (Kostenpunkt: 4,7 Millionen Euro) hielten im vergangenen Jahr die Stadt in Atem. Doch hinter den Kulissen ist das Einrichtungshaus mit Stammsitz in Lüdenscheid weiterhin dabei, die Planungen für die Hagen-Dependance systematisch voranzutreiben.
Letzte Entscheidungen im März
„Wir werden Ende 2014, spätestens Anfang 2015 mit den Arbeiten beginnen, so dass wir im Spätherbst 2015 eröffnen können“, versicherte Hollweg gegenüber dieser Zeitung. Die Planung sei noch einmal überarbeitet worden, die letzten Entscheidungen über das endgültige Konzept würden Anfang März beschlossen. Sicher sei bislang bloß, so Hollweg, dass sein Unternehmen das Areal auf der Haßleyer Insel in Modularbauweise in mehreren Abschnitten entwickeln werde. So sei zunächst eine erste Ausbaustufe mit etwa 22.000 Quadratmetern Verkaufsfläche angedacht.
Hagen hat Defizite im Möbel-Segment
Laut Einzelhandelsgutachten gibt es am Hagener Markt durchaus Defizite im Möbelsegment.
Durch das neue Wohnkaufhaus wird sich der Verkehr auf der Haßleyer Straße in Spitzenzeiten auf etwa 1000 Fahrzeuge pro Stunde verdoppeln. Über den gesamten Tag betrachtet wird der Verkehr um etwa 30 Prozent zunehmen.
Laut Lärmgutachten ist davon auszugehen, dass der Baukörper des Möbelhauses auf dem 72.000 Quadratmeter großen Grundstück den Ortsteil Haßley vom Lärm der Autobahn abschirmt.
Hier sei über die endgültige architektonische Variante aber noch nicht entschieden. „Voraussichtlich wird es neben dem Erdgeschoss noch zwei weitere Verkaufsetagen geben“, beschreibt der Möbel-Unternehmer die Gestaltung. Das Untergeschoss soll wiederum Platz für Lagerkapazitäten bieten. Erst in einer zweiten Ausbaustufe würde ein Möbel-SB-Markt folgen, kündigte Hollweg an: „Das wird frühestens 2017, 2018 passieren.“
Unterschiedliche Sortimente
Hintergrund der erheblichen Verzögerungen seien die jüngsten Entwicklungen in der Sonneborn-Zentrale an der A45-Ausfahrt Lüdenscheid-Süd gewesen.
Am Stammsitz hat das Unternehmen zuletzt erheblich investiert und zunächst Erfahrungen mit der Kunden-Resonanz sammeln wollen. „Wir wollten zunächst die Sortimente für den Schritt nach Hagen vorbereiten“, begründete Hollweg seine Strategie der ruhigen Hand. Denn am Standort Hagen soll es letztlich maximal ein Drittel Sortimentsüberschneidung mit dem Angebot in Lüdenscheid geben.
Dennoch werden nach der Winterpause an der Haßleyer Straße die Bagger anrollen. Der Wirtschaftsbetrieb Hagen wird mit dem Bau der Erschließungsstraße beginnen – immerhin ist der entsprechende städtebauliche Vertrag schon seit Herbst 2012 unterzeichnet.