Hagen. Kerstin Schneider gehörte am Dienstag zu den 15 Leserinnen und Lesern unserer Zeitung, die die exklusive Besichtigung auf einer der größten Baustellens Hagens gewonnen hatten. Es galt den Neubau der Enervie-Zentrale auf der Haßleyer Insel zu erkunden.

Kerstin Schneider hat ihrem Mann etwas voraus. Der arbeitet beim heimischen Energieversorger Enervie, ab er kennt die Großbaustelle der neuen Firmenzentrale an der Haßleyer Insel noch nicht so gut wie seine Ehefrau. Dass sie diesen Wissensvorsprung hat, ist allerdings ein purer Zufall. Denn Kerstin Schneider gehörte gestern zu den 15 Leserinnen und Lesern unserer Zeitung, die die exklusive Besichtigung auf einer der größten Baustellen Hagens gewonnen hatten.

Aber Kerstin Schneider war keineswegs nur aus familiärem Interesse dabei: „Ich bin selbst Architektin und wohne schon Ewigkeiten auf Emst. Und da ist bei uns allen die Enervie-Baustelle ein großes Thema.“ Sie kann auf Emst nun einiges erzählen – und das wird Oliver Rabe, dem Gesamtprojektleiter des Neubaus, gefallen. Er animierte die Gewinner unserer Aktion ganz ausdrücklich, das Gesehene und Gehörte weiterzutragen, um die Bevölkerung über die Großbaustelle zu informieren. Und das, obwohl die Besucher durchaus kritische Fragen stellten.

Arbeitsplatz für mehr als 700 Menschen

Zunächst gab es gestern Vormittag aber interessante Fakten. So erfuhren die Zeitungsleser, dass die bislang acht verschiedenen Standorte auf der Haßleyer Insel zusammengefasst werden mit dem Ziel, die Kosten zu senken und die Arbeitsabläufe effizienter zu machen. Mehr als 700 Mitarbeiter werden hier arbeiten.

An der Baustelle geht es zügig voran: Binnen 14 Tagen wird jeweils eine Etage im neuen Verwaltungsgebäude fertiggestellt. „Mit den Rohbauarbeiten werden wir Mitte August fertig sein“, sagte Oliver Rabe. Im November sind dann auch die Fronten so weit, dass mit dem Innenausbau begonnen werden kann. Dann sei man auch vom Winterwetter unabhängig. Da man die sieben Wochen Verzögerung aus dem vergangenen langen Winter wieder aufgeholt hat, ist sich der Gesamtprojektleiter sicher: „Wir werden den Eröffnungstermin am 2. Mai einhalten können.“

Dass ein Unternehmen, das Energie verkauft, ein Gebäude baut, das voll auf Energiesparen setzt, ist für Enervie kein Widerspruch. Man zeige damit, dass Enervie auch auf diesem Gebiet große Kompetenz habe, so Unternehmenssprecher Uwe Reuter. Die Besucher konnten einen Einblick in diese Maßnahmen wagen. Sie erfuhren, dass es keine Klimaanlage in dem Neubau geben wird. Stattdessen wird das Unternehmen mit einer Fassade aus Lochblechen verkleidet, die sich mit der Sonne bewegen. Der Effekt: Das Gebäude wird per Sonnenlicht erhellt, aber es gibt keine direkte Einstrahlung, die das Gebäude zum Ofen werden lässt.

Auch kritische Fragen

Wie das genau funktioniert, das konnte die Besuchergruppe in einem Vorführraum in der Praxis anschauen. Die Besucherinnen und Besucher erfuhren auch, dass es künftig einen Umkleideraum für Radfahrer geben wird. Genauso wie eine Aufladestation für E-Bikes und Elektroautos der Mitarbeiter, die direkt von den Solar- und Windkraftanlagen auf dem Dach gespeist wird. Und dass man sich auf einer zertifizierten Baustelle befinde, auf der penibel der Müll getrennt werde und das Rauchen noch nicht einmal im Rohbau erlaubt sei.

Beeindruckt zeigten sich die Leserinnen und Leser. Aber es kam natürlich auch die Frage auf: Wird sich der 40 Millionen teure Neubau auf die Strom- und Gaspreise auswirken? Nein, so Oliver Rabe. Man wolle ja mit dem Neubau die Arbeitsabläufe effizienter gestalten und Kosten sparen. Und: „Wir bauen hier keinen Palast, es ist ein Zweckbau.“ Aber nicht nur die Hasperin Waltraud Göbelsmann sorgte sich um die alten Standorte: Werden nun neue Brachen in der Stadt entstehen?
Zum großen Teil gebe es schon Nachnutzungen oder konkrete Pläne, so Rabe: „Wir sind uns unserer Verantwortung für die Stadtteile bewusst.“

Immerhin wurde auch bei der durch Zufall zusammengewürfelten Leser-Gruppe deutlich, wie groß die Verankerung von Enervie bzw. MarkE in Hagen ist. Knapp die Hälfte hat Verwandte, die dort arbeiten oder war einst selbst einmal im Unternehmen beschäftigt.

Großprojekt wächst auf Haßley

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