Emst. . Das Ehepaar Tina und Udo Ellerbrake hat gleich zwei Pkw bei dem Brandanschlag am Stirnband auf Hagen-Emst verloren. Die Anwohner in dem kulturhistorisch bedeutsamen Wohnviertel sind geschockt. Hinweise auf den oder die Täter gibt es noch nicht. Der Schaden liegt laut Polizei bei rund 100.000 Euro.

Offiziell äußert sich die Polizei noch vorsichtig: Eine technische Ursache sei wohl unwahrscheinlich für den Brand von gleich drei Pkw am Stirnband. Ein Brandsachverständiger werde jetzt die Untersuchungen vornehmen. Doch de facto gilt als sicher: Es war ein Brandstifter, der in der Nacht zu Mittwoch in dem kulturhistorisch bedeutsamen Wohnviertel für Schrecken gesorgt hat.

Gegen 3.10 Uhr war eine Anwohnerin durch einen lauten Knall geweckt worden. Sie sah die brennenden Fahrzeuge und rief die Feuerwehr, die Minuten später auch vor Ort war. Doch auch ihr schnelles Eingreifen konnte nicht verhindern, dass an allen drei Pkw ein Totalschaden entstand.

Nach den bisher vorliegenden Informationen waren ein Mercedes Kombi und ein etwa 25 Meter entfernt stehender Mini Cooper in Brand gesteckt worden. Ein direkt neben dem Mini parkender 5er BMW geriet durch die Hitzeentwicklung ebenfalls in Brand. Zudem zerplatzte die Scheibe eines angrenzenden Hauses. Die Höhe des Sachschadens dürfte bei mehr als 100 000 Euro liegen.

Ehepaar gehören zwei der ausgebrannten Autos

Betroffen sind vor allem Tina und Udo Ellerbrake. Dem Ehepaar gehört sowohl der BMW als auch der Mini. Von den dramatischen Ereignissen vor ihrer Tür hatten sie zunächst gar nichts mitbekommen. „Unser Schlafzimmer liegt nach hinten“, so Udo Ellerbrake (45). „Dann haben uns aber die Nachbarn rausgeklingelt.“

Was sie dort sehen mussten, war ein großer Schock für das Ehepaar und den 13-jährigen Sohn. Vor allem, weil sie sich keinen Reim auf eine solche Attacke machen können. Man habe doch keine Feinde, es habe keine Vorzeichen gegeben. Und außerdem sei ja auch der Wagen des zwei Häuser weiter wohnenden Nachbarn ebenfalls in Brand gesteckt worden.

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Die Ellerbrakes sind also ganz offensichtlich Zufallsopfer geworden. Und trotzdem sagt Tina Ellerbrake (43): „Man fühlt sich so angegriffen.“ Ihr Mini Cooper, der total zerstört wurde, hat für sie zudem noch einen hohen ideellen Wert: Er war ihr Hochzeitsgeschenk. Trotz des Schocks musste das Ehepaar schon am Vormittag wieder im Geschäft stehen. Die Ellerbrakes betreiben einen gut laufenden Schmuckhandel und haben seit dem Sommer auch ein Geschäft im Emster Ladenhof („MaTina Jewellery).

Polizei ermittelt - Verbindungen zu Brandanschlägen in Helfe? 

Ein Schock in der Nacht war der mutmaßliche Brandanschlag auch für den Besitzer des Mercedes. Er möchte namentlich nicht genannt werden, war aber nachts durch den lauten Knall aufgewacht. Ein Grund, warum gerade er Opfer wurde, ist nicht ersichtlich: „Man hört ja auch aus anderen Städten, dass dort nachts einfach Autos in Brand gesteckt werden. Leider muss man heute wohl in großen Städten mit so etwas rechnen.“

Bislang keine Erkenntnisse über Täter

Und natürlich drängte sich gestern die Frage auf: Gibt es eine Verbindung zwischen den Pkw-Bränden am Stirnband und dem Brandanschlag auf das Krankentransportunternehmen von Frank Flagge in Helfe, bei dem Ende Oktober sechs Fahrzeuge zerstört wurden? Gibt es am Ende sogar Verbindungen zu einem weiteren Fahrzeug, das wenig später in Helfe in Brand gesteckt wurde? Polizeisprecher Ulrich Hanki: „Wir haben dafür bislang keinerlei Erkenntnisse, aber wir ermitteln in alle Richtungen.“

In der Nacht zu Mittwoch hatte die Polizei sofort eine Fahndung eingeleitet und auch das nahe gelegene Waldstück ins Visier genommen, weil Brandstifter sich oft das Feuer aus der Nähe anschauen. Doch die Suche blieb vorerst erfolglos. Nun sucht die Polizei Zeugen 9862066.