Feuerwehr hatte Wasserprobleme bei Kindergartenbrand in Wetter
•
Lesezeit: 4 Minuten
Wetter. . Der TSE-Kindergarten an der Wolfgang-Reuter-Straße in Wetter ist am Samstag früh komplett niedergebrannt. Alle Löschzüge der Stadt waren im Einsatz, um die Flammen zu bekämpfen. Zunächst gab es Probleme mit der Wasserversorgung. „Das hat geknallt, als ob jemand ein Feuerwerk veranstaltet“, sagte eine Anwohnerin. Es entstand Schaden in Höhe von schätzungsweise 350.000 Euro.
Der Anruf erreichte die meisten Eltern am Samstag um die Mittagszeit. „Das Reuterhaus ist abgebrannt“, teilten Erzieherinnen und auch Mitglieder des TSE-Vorstands den zum Teil nicht mehr überraschten Müttern und Vätern mit. Denn dass es an der Wolfgang-Reuter-Straße ein Feuer gegeben hatte, war schon eine Stunde nachdem die Sirenen geheult hatten, Thema beim Bäcker.
Um 6.29 Uhr war der erste Anruf bei der Notrufzentrale eingegangen. „Wir haben sofort Vollalarm ausgelöst“, so die Leitstelle. Gut acht Minuten später waren die ersten Kräfte vor Ort. Da schlugen die Flammen aus dem vorderen Gebäudeteil bereits meterhoch in die Dunkelheit, und auch in weiteren Räumen sah man den Feuerschein.
Dass unter einigen Anwohnern, die zum Teil im Schlafanzug mit dicker Jacke in der kalten Nacht die Löscharbeiten beobachteten, das Gerücht aufkam, die Feuerwehr sei erst vierzig Minuten nach dem ersten Anruf eingetroffen, war bei den Freiwilligen Kräften auch nach Stunden noch ein Thema. „Unsere Männer gehen hier mit vollem Einsatz zur Sache, da fühlt es sich nicht gut an, wenn solche unhaltbaren Vorwürfen kommen“, sagt der stellvertretende Wehrführer der Feuerwehr in Wetter, Benedikt Danz.
Vor vier Jahren stand Kita schon einmal in Flammen
Es habe geknallt wie bei einem Feuerwerk, sagen die Nachbarn übereinstimmend. Und alle erinnern sich an jene Winternacht vor vier Jahren, als die Kita schon einmal in Flammen stand. Damals konnte das Gebäude gerettet werden, bei diesem Feuer ist nicht viel übrig geblieben. 350.000 Euro Sachschaden, so lautet die erste Schätzung der Polizei. Allerdings: „Wir haben noch kein Gutachten.“
Kindergarten niedergebrannt
1/41
Auch Axel Peitz, Vorstandsmitglied beim Trägerverein Soziale Einrichtungen (TSE), konnte am Morgen noch gar nicht überblicken, was der Totalverlust des Gebäudes und der Einrichtung für den TSE als Träger von sechs Kindergärten bedeutet. Ihm ging es nur darum , „für die 60 Kinder eine Lösung zu finden.“ Für die Erzieherinnen und auch Einrichtungsleiterin Rita Rohn war diese Planung ein Weg, den Schock angesichts der Flammen ein wenig zu verarbeiten. Hatten sie am Morgen noch zwischen Dämmerung und Feuerschein mit den Tränen gekämpft, konnten sie sich nun kümmern, dass es weiter geht. „Man hilft sich selbst, in dem man etwas für andere tut“, erklärte Feuerwehr-Ärztin Rosie Scholz, die darauf gedrängt hatte, dass die Frauen sich im nahegelegenen TSE-Büro nicht nur aufwärmen konnten, sondern „auch über das Geschehen sprechen.“
Kinder müssen Geschehens verarbeiten
Das werden die Erzieherinnen am Montag auch mit den Kindern, die in die übrigen fünf TSE-Einrichtungen kommen. „Falls Kinder aus dem Reuterhaus im Rahmen der Notbetreuung in einer anderen Kita unterkommen, ist auf jeden Fall eine bekannte Erzieherin dabei“, sagte TSE-Geschäftsführerin Ulrike Lettermann. Und auch für TSE-Vorsitzende Monika Stechmesser ist es wichtig, dass die Kinder die Chance bekommen, das Geschehen zu verarbeiten. „Sie haben ihren beschützten Raum verloren, ihr Urvertrauen ist erschüttert.“
Probleme gab es auf dem Harkortberg zunächst mit der Wasserversorgung. „Wir haben sofort Verstärkung in Form von Tankwagen angefordert“, so Stefan Lubitz, Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr Wetter. Zudem wurden lange Schlauchverbindungen zu Hydranten in der Bergstraße gelegt, um genügend Löschwasser an der Brandstelle zur Verfügung zu haben. „Es wird nun zu klären sein, warum der Wasserdruck auf dem Harkortberg so schwach war“, sagte der stellvertretende Kreisbrandmeister, Rainer Kartenberg. Ebenfalls geklärt werden muss die Brandursache. Erst am Montag, wenn die Ruine ausgekühlt ist, können die Experten der Kripo ihre Arbeit aufnehmen. Ermittelt wird in alle Richtungen.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.