Hagen. . Durch eine permanente Überwachung der Wasserleitung will der Energieversorger Mark-E auftretende Lecks in den Leitungen schneller finden. Binnen vier Jahren fließen 2,6 Millionen Euro in das Großprojekt. Straßen werden aufgerissen und Leitungen gekappt, damit die moderne Technik eingebaut werden kann.

Wasser ist kostbar. Unendlich kostbar. So kostbar, dass jeder Liter, der unbemerkt aus Leitungen entschwindet, ein Verlust ist. Unter moralischen Gesichtspunkten allemal, aber auch in finanzieller Hinsicht für den Versorger. Nicht zuletzt deshalb investiert der Hagener Energieversorger Mark-E innerhalb von vier Jahren rund 2,6 Millionen Euro in eine permanente Überwachung des Wassernetzes. Ein Großprojekt, das erst im nächsten Jahr abgeschlossen wird.

Moderne Technik soll Rohrbrücke aufzeigen

In Oberhagen sind die Trupps des Versorgers gerade unterwegs. Straßen werden aufgerissen, Leitungen gekappt, die moderne Technik eingebaut und so verkabelt, dass Störungen in der Schaltzentrale auflaufen. So wie an der Ecke Hochstraße/Jägerstraße. „90 Prozent der Rohrbrüche sind irgendwann an der Oberfläche zu erkennen“, sagt Netzmeister Gerd Rogge, „die übrigen zehn Prozent lassen uns manchmal verzweifeln.“

Durch das neue System können Lecks in der Leitung frühzeitig erkannt werden. „An den Messstellen wird die Durchflussmenge erfasst“, erklärt Wolfgang Wolpert, Leiter der Bezirksstelle Ost, zu der Oberhagen zählt, „gemessen wird in den verbrauchsarmen Nachtstunden die eingespeiste Wassermenge. Ist die dauerhaft höher als üblich, müssen wir handeln.“

Pilotphase mit zehn Messstellen in Hohenlimburg

Zwölf Rohrbrüche wurden in Hohenlimburg mit Messstellen erkannt und sofort beseitigt. Foto: Kleinrensing
Zwölf Rohrbrüche wurden in Hohenlimburg mit Messstellen erkannt und sofort beseitigt. Foto: Kleinrensing © WP Kleinrensing

190 Messstellen unterteilen 590 Kilometer des insgesamt 740 Kilometer langen Netzes in rund 60 Messzonen. „Dank der neuen Technik können wir künftig wesentlich schneller reagieren“, sagt Wolpert, „wir finden die undichten Stellen schneller und können sie sofort beseitigen.“ Die Wassermenge, die auf diese Weise verloren geht, wird minimiert. Insofern lohnt sich die Investition auch unter wirtschaftlichen Aspekten. Dass das Konzept funktioniert, hat sich in einer Pilotphase in Hohenlimburg gezeigt. Auf rund 55 Kilometern sind dort zunächst sechs Zonen mit zehn Messstellen installiert worden. „Bislang haben wir so zwölf Rohrbrüche erkannt und sofort beseitigen können“, sagt Mark-E-Sprecher Andreas Köster.

Drei bis vier Tage dauern die einzelnen Maßnahmen. In der Regel müssen Anwohner für einen halben Tag auf frisches Wasser aus den Leitungen verzichten. „Wir versuchen, die Einschränkungen für die Menschen möglichst gering zu halten“, sagt Gerd Rogge.

Leitung im Hagener Süden versorgt Volmetal

Probleme könnte es bei der Installation in Delstern geben. Denn über diese Leitung wird das gesamte Volmetal mit Wasser versorgt. „Hinzu kommt, dass auch viele Industriebetriebe betroffen sind“, sagt Wolfgang Wolpert. Zwar sei die AVU bereit, eine Notversorgung zu übernehmen. Allerdings werde der Wasserdruck in Dahl, Priorei, Rummenohl und auf den Höhen erheblich absinken.