Hagen. Die Rechtsformänderung des Theaters und das Zahlenwerk drumherum war Thema im Kulturausschuss. Im Rahmen der Umwandlung in eine gGmbH geht das Theater Hagen von einem städtischen Zuschuss von 14,5 Mio. Euro aus, jetzt sind „nur noch“ 14 Mio. Euro aufgelistet. Parallel dazu soll durch die Rechtsformänderung das Theater bis 2016 1,3 Mio. Euro einsparen.
500.000 Euro – kein Pappenstiel. Diese Summe beschäftigte die Mitglieder des Kultur- und Weiterbildungsausschusses (KWA) in ihrer Sitzung am Donnerstag. Es ging um die beschlossene Rechtsformänderung des Theaters und um Zahlenwerk, das in diesem Zusammenhang vorgelegt wurde. Michael Fuchs, Verwaltungsdirektor des Hagener Theaters, forderte einen logischen Zahlenabgleich.
Zur Erläuterung: Der mit dem Juli-Ratsbeschluss beschlossene Entwurf des Theater-Wirtschaftsplanes 2014/15 muss im Entwurf des städtischen Haushaltsplanes geplant werden. „Nach dem derzeitigen Planungsstand weist die Planung für den Haushalt 2014 allerdings 500.000 Euro weniger aus“, so Fuchs.
Städtischer Zuschuss von 14,5 Mio. Euro
Im Klartext: Im Rahmen der Umwandlung in eine gGmbH geht das Theater von einem städtischen Zuschuss von 14,5 Mio. Euro aus, jetzt sind „nur noch“ 14 Mio. Euro aufgelistet. Parallel dazu soll durch die Rechtsformänderung das Theater bis 2016 1,3 Mio. Euro einsparen. „Nicht, dass das 500.000-Euro-Delta auf die Einsparsumme geschlagen wird und das Theater plötzlich 1,8 Mio. Euro einsparen muss“, warnten Ausschussmitglieder.
Am Donnerstag wird der Kämmerer den Haushaltsplanentwurf im Rat vorstellen, dann gehen Bezirksvertretungen und Ausschüsse in die Diskussion, am 28. November muss der Haushalt verabschiedet werden. Man darf gespannt sein, wie der Zahlenabgleich aussehen wird.
Externe Berater erhalten 30.000 Euro
Verwundert nahmen Mitglieder des KWA zur Kenntnis, dass die Unternehmungsberatung Ernst und Young, die an den Vorbereitungen zur Rechtsformänderung beteiligt war, auch weiterhin beratend tätig sein wird. Kostenpunkt etwa 30.000 Euro; der Betrag ist bis dato nirgends vermerkt.
„Die Vertragsausarbeitung kann nicht komplett von der Stadt Hagen abgeschlossen werden“, begründete Kulturdezernent Thomas Huyeng den weiteren Einsatz der Wirtschaftsprüfer aus Berlin. Die Abstimmung mit der Finanzbehörde und die Anzeige (Ankündigung) bei der Bezirksregierung in Arnsberg seien nötig, außerdem müsse der Gesellschaftsvertrag ausgearbeitet und komplizierte Steuerrechtsfragen geklärt werden. „Das alles kann kein städtisches Rechtsamt kompetent allein bewältigen. Das ist kein 08/15-Vetrag – das ist Juristerei am Hochreck“, unterstrich Huyeng.
Umwandlung soll 2014/15 abgeschlossen sein
Die Umwandlung in eine gGmbH soll in einem Jahr – also zu Beginn der Spielzeit 2014/15 – abgeschlossen sein. „Die Stadt Hagen hat ein eigenes Rechtsamt und der Kulturdezernent ist Volljurist – warum brauchen wir da noch kostspielige externe Berater?“, fragten sich Sven Söhnchen, kulturpolitischer Sprecher der SPD, und andere KWA-Ausschussmitglieder.