Hagen. Bei der Arbeiterwohlfahrt wird über die Schließung von Begegnungsstätten diskutiert. Vier Einrichtungen stehen auf der Streichliste. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen.
Die Arbeiterwohlfahrt (AWo) diskutiert über die Schließung von Begegnungsstätten. Hintergrund ist der stetig steigende Zuschussbedarf, der nach Angaben des Sozialverbandes bis zu 90.000 Euro pro Jahr verschlingt. Konkret geht es um die Einrichtungen in Vorhalle, in Wehringhausen, in Altenhagen und auf Emst.
„Dabei handelt es sich um die hauptamtlich geführten Einrichtungen, von denen wir im Stadtgebiet acht betreiben“, so der stellvertretende AWo-Geschäftsführer Uwe Feldhaus, der allerdings ausdrücklich betont, dass es noch keinen Beschluss gebe: „Wir befinden uns in einem Prozess. Wichtig ist uns, die betroffenen Ortsvereine einzubinden.“
In den Diskussionen gehe es nicht nur um die Wirtschaftlichkeit, sondern auch um die Wirksamkeit der Angebote. „Die Senioren, die heute zu uns kommen, haben andere Erwartungen und Wünsche als die, die vor 15 oder 20 Jahren in unsere Einrichtungen gekommen sind“, so Feldhaus. „Dem müssen wir Rechnung tragen.“
Diskussionspapier mit zwei Varianten
Grundlage der Diskussion ist ein Papier, in dem zwei Vorschläge unterbreitet werden. Die erste Variante sieht vor, künftig hauptamtlich geführte Begegnungsstätten in Vorhalle, Haspe, Eilpe, Hohenlimburg und auf Emst vorzuhalten. In der zweiten Variante wird auch Emst mit seinen Veranstaltungen geschlossen. Dort hat allein der Kulturhof in den ersten fünf Monaten des Jahres ein Defizit von 15.500 Euro verursacht.
Die Diskussion soll zunächst innerhalb des Verbandes geführt werden. Dann will man sich an die Stadt wenden, die die hauptamtlichen Begegnungsstätten fördert, aber auch bestimmte Anforderungen wie Öffnungszeiten festlegt. 168.000 Euro fließen aus dem Stadtsäckel Jahr für Jahr an die Arbeiterwohlfahrt, die neben zehn ehrenamtlich geführten Begegnungsstätten momentan noch acht hauptamtliche Einrichtungen unterhält. Angesichts des gewaltigen Spardrucks ist allerdings zu erwarten, dass die städtische Förderung (von der auch Caritas, Diakonie, Paritätischer Wohlfahrtsverband und Rotes Kreuz mit je einer Begegnungsstätte profitieren) zur Disposition gestellt wird.
Größere Wertschätzung
Durch die Diskussion hofft die AWo auch auf eine größere Wertschätzung der Arbeit durch die Wohnungsgesellschaften, die zum Teil auch Vermieter von Räumlichkeiten sind. „Wenn das am Ende ein Startschuss dazu ist, wie wir mit den Senioren in unserer Stadt umgehen, dann ist das ein positiver Effekt“, so Feldhaus, der durchaus einräumt, das mögliche Schließungen auch bei Alternativen in der Umgebung mit Einschränkungen vor Ort verbunden sind.
Weitere Gespräche mit den Ortsvereinen stehen an. Auch auf der Vorstandssitzung am 20. September steht das Thema auf der Tagesordnung.