Hohenlimburg. .

Es ist ein besonderes Völkchen, das an zahlreichen Wochenenden des Jahres von Markt zu Markt zieht. So kamen am Samstag und am Sonntag Händler, Spielleute, Mitglieder von Heerlagern und Besucher in historischen Gewändern aus dem gesamten Bundesgebiet nach Hohenlimburg, um in der einzigen Höhenburg Westfalens ein mittelalterliches Schlossfest zu feiern.

Es war eine Premiere für den Burghof und den Schlossgarten. Und diese ist geglückt. Das zumindest sagen in Einklang Julia Dettmann, Geschäftsführerin der Schloss Hohenlimburg gGmbH, und Festorganisator und Marktvogt Ralph Damke von der Ars Westfalica aus Warendorf. „Wir können eine positive Bilanz ziehen. Wir hatten viele auswärtige Gäste. Mehr als 1500 Besucher am Samstag sind erfreuliche Zahlen“, versicherte Damke, der die gute Zusammenarbeit mit dem Fürstenhaus lobte, gleichzeitig aber einräumte: „Dieses Fest ist aber eine besondere logistische Herausforderung. Wir haben jede Ecke im Schloss ausgenutzt.“

Maike Steglich, weit gereister Fan von mittelalterlichen Festen und Heerlagern, beschrieb die Atmosphäre in einem Satz: „Hohenlimburg ist nicht zu toppen.“ Und Buchhändler Markus Liffers ergänzte: „Ich habe immer gesagt, Hohenlimburg braucht einen mittelalterlichen Markt. Und dieser ist ein guter.“

Natursalze aus aller Welt

Das Angebot war vielschichtig und interessant: Duftstände mit Kerzen, Tonwaren, Rentierfelle oder auch historische Schuhe, die nach den individuellen Maßen angefertigt werden. Dazu Speisenangebote, wie sie im Mittelalter üblich waren: Metbier, Suppen oder Grillsau.

Besondere Kostbarkeiten präsentierte Matthias Sattler aus Hohenlimburg. Er hat den „Hohenlimburger Salzhandel“ gegründet und bietet Natursalze aus aller Welt: Alpensalz aus Österreich, Fleur del Sel (die Blume des Salzes) aus Indien, Himalaya Kristallsalze oder Kalahari Wüstensalz aus Südafrika. Doro Liebig war deshalb mit ihrer Familie aus Lünen angereist, um ganz besonderes Salz zu kaufen. „Man schmeckt die Unterschiede. Schwarzes Pyramidensalz ist auf Tomaten nahezu genial.“

Ein Erlebnis war am Samstag die Präsentation des Rotschwanzbussardes „Vigo“ und der Waldohreule „Woody“ durch Falkner Michael Kasperski und Claudia Walter.

Lautlose Jäger zum Anfassen

Die Diplom-Biologin und der Hochschullehrer aus Gelsenkirchen-Horst lieferten in persönlichen Gesprächen Wissenswertes zu den lautlosen Jägern der Lüfte und gaben den Besuchern die Möglichkeit, die scheuen Tiere zu streicheln oder sogar auf den Unterarm zu nehmen. (www:eulenbann-und-federspiele.de).

Ein weiterer Höhepunkt und sehenswerter Ausklang des ersten Festtages war am späten Samstag die Feuershow „Chapeau Claque Rouge“. Trotz eines böigen Herbstwindes faszinierten Tuula und Jostero die zahlreichen Zuschauer mit dem „Flug des Phönix“ und atemberaubenden Choreographien, die im Schlossgarten mit den historischen Heerlagern und dem außergewöhnlichen Fernblick bis in Ruhrgebiet zu einem ganz besonderen Erlebnis wurden.