Haspe. . Die freien Zentren sind nicht nur Bühnen für Künstler, sondern auch Treffpunkte in den Stadtteilen. Dirk Klauke, Kulturmanager des Hasper Hammers, warnt vor weiteren Einsparungen im Bereich der freien Kultur.

Das Parkett im großen Saal ist abgezogen, der Ausbau des alten Fabrikgebäudes nebenan geht ­voran. „Im Spätherbst werden wir wohl fertig sein. Dann muss die Feuerwehr die neue Probebühne nur noch abnehmen“, blickt Dirk Klauke optimistisch in die Zukunft. Es gäbe schon einige Nachfragen von Interessierten.

„Yogaanbieter und Tanzgruppen haben sich schon erkundigt, ab wann der neue Raum angemietet werden kann. Auf diesem Weg versuchen wir natürlich, zusätzliches Geld einzunehmen“, erklärt der Kulturmanager des Hasper Hammers. Und ergänzt: „Damit ­kommen wir der Aufforderung der Stadt nach, die Einnahmenseite zu erhöhen.“

Wenn es um den Punkt Finanzen geht, schaut Dirk Klauke weniger entspannt nach vorn: „Wir sind nicht nur Kulturzentrum, sondern auch Begegnungsstätte und zentraler Treff im Stadtteil Haspe. Finan­ziell werden wir immer auf die ­öffentliche Hand angewiesen sein.“

Vertrag zwischen Stadt und Kulturzentren läuft bis Ende 2016

Der städtische Zuschuss für den Hasper Hammer beläuft sich auf 65.000 Euro pro Jahr, die Summe ist auf fünf Jahre eingefroren, der Vertrag zwischen Stadt und Hasper Hammer sowie den übrigen Kulturzentren läuft bis Ende 2016.

„Aber hält sich die Stadt auch an ihr Versprechen?“, fragen sich Klauke und die übrigen Kulturzen­trenleiter. „Weitere Kürzungen würden unsere Planungen konterkarieren.“ Klauke konkretisiert: „Es geht nicht nur um das frühzeitige Buchen von Künstlern, sondern auch um die Zukunft unserer Mitarbeiter. Wir bilden in diesem Jahr zum Beispiel erstmals eine junge Frau zur Veranstaltungskauffrau aus. Wenn unser Zuschuss gekürzt wird, können wir die Ausbildung bei uns im Haus nicht fortsetzen.“

Seit elf Jahren ist Klauke Kulturmanager im Hammer. „Seit einigen Monaten gibt es jedoch Kommunikationsprobleme mit dem neuen Fachbereich Kultur. Die Informationen fließen nicht mehr; man wird nur auf Nachfrage informiert.“

Neue Ansprechperson für freie Kultur

Mitte September solle den Verantwortlichen der Kulturzentren eine Person vorgestellt werden, die künftig für die freie Kultur im allgemeinen wie auch für die Zentren zuständig sei – das hätten Fachbereichsleiter Tayfun Belgin und Kulturdezernent Thomas Huyeng angekündigt. Vor dem Hintergrund der Schließung des städtischen Kulturbüros erwarte man die Vorstellung natürlich mit Spannung, spricht Klauke auch seinen Kollegen aus der Seele.

Auf jeden Fall würden sich Hammer, Pelmke und Allerwelthaus (im Werkhof Hohenlimburg stehen durch die Verrentung des Leiters Ulli Oehm sowieso Änderungen ins Haus) vehement gegen die Zusammenlegung von Kulturzentren aussprechen. „Hagen ist keine überragende Großstadt, sondern setzt sich aus vielen Stadtteilen zusammen. Die Pelmke steht für Wehringhausen, das Allerwelthaus für die Mitte, der Hammer für Haspe. Die Stärkung der Stadtteile ist wichtig, die Menschen denken in Stadtteilen“, betont Klauke.

Gerade wenn es um Teilhabe an Kultur ginge, müssten die freien Zentren, in denen Kultur für und von jedermann gemacht würde, als unverzichtbar und wertvoll angesehen werden.

Der Hasper Hammer wurde vor 29 Jahren eröffnet, im gleichen Jahr wurde auch der Verein, der heute 470 Mitglieder hat, gegründet. „Gruppen von drei Schulen treffen sich regelmäßig bei uns, außerdem Kreativgruppen und Vereine. Und auch die Bezirksvertretung Haspe lädt regelmäßig zur Bürgersprechstunde zu uns ein“, unterstreicht Klauke die Bedeutung des Hammers als Zentrum für den Stadtteil.

Neue Saison startet am 8. September

Die neue Saison startet übrigens am Sonntag, 8. September, mit der Komödie Hagen und der „Gekauften Braut“. „Boulevard-Theater, das durchaus intelligent sein kann, sichert volle Stuhlreihen“, weiß Klauke, der seit Jahren den Spagat zwischen experimenteller und Mainstream-Kultur bewältigen muss.