Hagen-Wehringhausen. “Unsere Feuerwehrmänner sind Helden“: Die Stadt Hagen verneigt sich vor den Rettungskräften, die in der nacht von Freitag auf Samstag den Brand auf dem Gelände des alten Schlachthofs löschten. Sie retteten auch einen Kunden aus den Innenräumen der Autowerkstatt, als die Decke eingestürzt war.
Eine Stadt ist stolz auf ihre Einsatzkräfte. Als Feuerwehr, Polizei und Rettungskräfte in der Nacht von Freitag auf Samstag noch versuchten, die Brandstelle auf dem Gelände des alten Schlachthofes an der Minervastraße unter Kontrolle zu bringen rollte im Internet eine Welle von Solidaritätsbekundungen los. Der Tenor: „Unsere Feuerwehrmänner sind Helden. Wir danken euch!“
150 Einsatzkräfte atmeten durch
150 Einsatzkräfte der Berufs - und der Freiwilligen Feuerwehr, der Polizei, des THW und des Deutschen Roten Kreuzes atmeten kurz nach Mitternacht auf. Die Situation an der brennenden Autowerkstatt war endlich unter Kontrolle. Für die Hagener Feuerwehr aber war der Kampf gegen Flammen und Rauch vor Ort ein logistischer Kraftakt.
Vier weitere Brandmeldungen in der Leitstelle
Denn: Parallel zum Großbrand am Schlachthof, der fast die gesamte Mannschaftsstärke der Feuerwehr erforderte, gingen in der Leitstelle vier weitere Brandmeldungen ein. Drei waren negativ, ein kleiner Waldbrand in Elsey wurde kurzerhand von den Kollegen der Freiwilligen Feuerwehr gelöscht. „Wir mussten die Kräfte so einteilen, dass der Brandschutz im restlichen Stadtgebiet trotzdem noch gewährleistet wurde“, sagt Feuerwehrchef Heinz Jäger. Und: Noch in der Nacht mussten die Einsatzkräfte am Schlachthof ausgetauscht werden. Deshalb heulten auch die Sirenen um 23 Uhr in vielen Stadtteilen.
Auf Facebook stieg die Zahl der Kommentare zu unserer Berichterstattung derweil in die Höhe: „Ich verneige mich vor den Rettungskräften“, schrieb Ralf Ritz. „Tolle Leistung! Ein Hoch auf die Feuerwehr! Gut, dass ihr da seid wenn ihr gebraucht werdet“, schrieb Sabine Brune. Und viele Ehefrauen zitterten mit ihren Männern: „Mein Mann ist auch noch draußen. Ich hoffe, dass die gesamte Truppe es unbeschadet meistert.“ (Jennifer Marcegaglia Zderka).
Feuerwehrmänner in Hagen haben am Anschlag gearbeitet
Worte, die Feuerwehrchef Heinz Jäger berührten: „Das finde ich klasse. Die Männer haben am Anschlag gearbeitet. 77 davon waren mit Atemschutz bei den ohnehin drückenden Temperaturen im Einsatz.“ Dem mutigen Einsatz dieser Kräfte ist es zu verdanken, dass ein inzwischen verstorbener Mann aus dem brennenden Innenraum der Autowerkstatt, in dem man die Hand vor Augen nicht mehr sehen konnte, gerettet werden konnte.
FeuerwehrEin Drittel der Decken der Werkstatt waren eingestürzt und hatten die Rettungskräfte zusätzlich gefährdet. Genauso wie die vielen Schaulustigen auf der Bahntrasse neben dem Gelände. „Wir mussten zusätzlich sicherstellen, dass dort nichts passiert. Für diese Aktionen dort oben habe ich kein Verständnis“, so Jäger.
Die Explosionen, die Anwohner gehört haben wollen, sind vermutlich auf geplatzte Spraydosen in der Werkstatt zurückzuführen. Was sich hinter den Türen der Autowerkstatt abspielte und wie es dazu kam, dass die 900 Quadratmeter große Werkstatt komplett ausbrannte, müssen Brandsachverständige der Polizei nun klären.
Ein Gewerbe war in Hagen nicht angemeldet. Das wurde bei einer Routinekontrolle der Stadt am 18. Juni dieses Jahres festgestellt. "Wir haben einen Gewerbeschein in Schwelm. Unsere Werkstatt ist nicht illegal", sagt Jutta Madumere, Gattin des Werkstattbetreibers.
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