Hagen. Die Ausstellung „Hagener Künstlerinnen und Künstler 2013“ wird am Samstag, 10. August, um 16 Uhr im Karl-Ernst-Osthaus-Museum eöffnet.

„Die Ausstellung beweist, dass Hagen eine lebendige Kunstszene hat. Da bewegt sich was“, fasst Kunsthistorikerin Christine Kracht zusammen. Und fährt fort: „Es herrscht hier ein heftiger ­experimenteller Geist.“ Am morgigen Samstag um 16 Uhr wird die Gruppenausstellung „Hagener Künstlerinnen und Künstler 2013“ im Karl-Ernst-Osthaus-Museum eröffnet. In Anwesenheit der meisten „Auserwählten“, sprich jener 49 Schaffenden, die ihre Arbeiten bis zum 6. September im Kunstquartier zeigen.

„Die Resonanz auf unsere Wettbewerbs-Ausschreibung wird von Mal zu Mal positiver“, resümiert Birgit Schulte, stellvertretende Direktorin des Osthaus-Museums. So haben sich um die Teilnahme an der diesjährigen Ausstellung 139 Künstler aus Hagen und Umgebung beworben. Alle Techniken waren zugelassen, ein Motto war nicht vorgegeben.

Malerei nicht mehr so dominant

„Was auffällt: Malerei ist nicht mehr so dominant wie früher“, erläutert Christine Kracht, die die Werkschau koordiniert hat. So werden „nur“ 22 Arbeiten aus dem Bereich Malerei/ Collage präsentiert, stattliche 20 aus dem Bereich Neue Medien/ Fotografie. Auch Bildhauerarbeiten sind zahlenmäßig gut vertreten – 14 Skulpturen, Plastiken und Objekte findet man in den unterschiedlichen Räumen des Museums. Acht Arbeiten auf Papier (Grafiken und Zeichnungen) sowie sieben Installationen komplettieren die Ausstellung.

Mit Erfolg am Wettbewerb beteiligt haben sich bekannte Namen aus der Hagener Kunstszene (u.a. Nuri Irak, Uwe Nickel, Uwe Will und Bernhard Paura), aber auch jüngere beziehungsweise noch unbekannte kreative Köpfe. Die Folge: Eine enorme thematische Bandbreite und eine große Skala an Techniken und Materialien.

Kritisch oder meditativ

Sozio-kulturelle Arbeiten, die sich mit den Themen Religion und Kirche, Umweltsch(m)utz sowie Freizeit- und Konsumgesellschaft beschäftigen (Themenkomplex: „Der moderne Mensch“) werden ebenso gezeigt wie Arbeiten, die die Sinne berühren (Komplex: Seh- und Sinnerfahrungen). Kracht: „Manche Werke wirken geradezu meditativ, zart und sinnlich.“

Die Klang-Installation „Alles eine Menschensuppe“ von Dietmar Schneider verbindet beide Themenkomplexe: Urwaldklänge einerseits, Massenkonsum, Industrielärm und politischer Wahn andererseits. Die Installation besteht aus 160 leeren Konservendosen (Campbell’s Suppen), die Schneider selbst mit Sprüchen wie „braune Suppe“ bedruckt und mit vier Musikschleifen verbunden hat. „Die exotischen Klänge, aber auch die Beinah-Ruhe hat eine Freundin im bolivianischen Urwald aufgenommen“, erklärt das Kooperative-K-Mitglied.

Langzeitaufnahmen am Meer

Ganz anders hingen das Triptychon von Sabine Kedzierski: Die fotografischen Großformate sind das Ergebnis von Langzeitaufnahmen am Meer“. Die harmonischen Motive haben entrückende Wirkung, strahlen Ruhe aus.

Archaisch, naturverbunden, schlicht und ästhetisch – so ­kommen die Holzarbeiten von Waltraud Schroll daher; bunt, flächig und gewollt-irritierend die Acryl-auf-Leinwand-Arbeit von Bernhard van der Minde. Übrigens: Wer Interesse hat, mit einem der ausgezeichneten Künstler gemeinsam durch die Ausstellung zu gehen, hat dazu donnerstags um 18 Uhr Gelegenheit.