Hagen. . Das Projekt polarisiert wie kein Zweites in Hagen: Direkt am Hengsteysee soll ein Cargobeamer entstehen – viele Bürger und Anwohner sorgen sich nun um ihre Ruhe, ihr Freizeitrefugium und um die Umwelt im Allgemeinen.

Ein Verkehrsprojekt spaltet die Stadt. Es gibt nur Fans oder Feinde, aber die Idee lässt kaum einen Bürger kalt. Der Cargobeamer, der nach den Vorstellungen eines privaten Konsortiums unweit des Ufers des Hengsteysees errichtet werden soll, beherrscht in diesen Tagen nicht nur die politischen Diskussionen. Anwohner fürchten um ihre Ruhe und Spaziergänger sorgen sich, dass ihre geliebte Runde um den See zur Unmöglichkeit wird.

Gleichzeitig ist aber auch die Zukunftsträchtigkeit dieses Projektes unbestritten: Wer ernsthaft die Idee verfolgt, den wachsenden Güterverkehr von den Straßen auf die Schiene umzuleiten, muss über solche Technologien seriös nachdenken. Vor allem die heimische Wirtschaft – und dabei meldet sich ausdrücklich nicht nur das Speditionsgewerbe zu Wort – betrachtet den Cargobeamer als Standortvorteil: Für die zahlreichen Zulieferer eröffnet die Anlage Logistikalternativen und Kostenersparnis.

Investoren sollen sich in Hagen willkommen fühlen

Bei einer Informationsveranstaltungen in Helfe sowie der offiziellen Bürgeranhörung in Kabel äußerten vor allem die Anrainer aus dem Hagener Norden ihre Skepsis. Grund genug für die CDU-Ortsunion Boele/Kabel, schon in dieser frühen Phase der gerade erst beginnenden Debatte sich einstimmig gegen die Investition auszusprechen. Denn beim bevorstehenden Ratsbeschluss am 16. Mai geht es nicht etwa um ein Abschlussvotum über den Cargobeamer. Vielmehr möchte das Stadtparlament einen Antrag auf Änderung des Regionalplans auf den Weg bringen, um damit die anstehenden Fragen und Probleme zu erörtern und von neutraler Seite bewerten zu lassen. Der Ausgang des Verfahrens ist derzeit völlig offen.

„Der Einstieg in dieses Verfahren stellt aber zugleich – und sicher nicht nur in meinen Augen – ein elementar wichtiges und zukunftsweisendes Signal dar“, mahnt Oberbürgermeister Jörg Dehm zu einem positiven Ratsvotum. „Und zwar nicht nur im ganz konkreten Fall mit Blick auf das Projekt Cargobeamer, sondern für den Wirtschaftsstandort Hagen insgesamt. Eine Zustimmung des Rates am 16. Mai“, so Dehm weiter, „ist ein klares Zeichen, dass Investoren in unserer Stadt jederzeit willkommen sind!“