Cargobeamer. Die Gedanken „Papier ist geduldig“ und „Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“ überkamen mich, als Herr Dr. Jenayeh das Projekt Cargobeamer auf der Sitzung des Landschaftsbeirats am 22. Januar vorstellte. Ich war erschrocken, wie rosarot die Statistiken über Lärm, Abgase und Verkehr und das ganze Vorhaben dargestellt wurden. Demnach gibt es keine spürbaren Belastungen für Tiere, die Natur und Menschen. Das zum wiederholten Male andere Zahlen vorgestellt wurden, scheint niemanden zu stören.

Anfangs war von 40 Arbeitsplätzen die Rede, dann von 3 bis 5 und auf der Sitzung nun von 10 bis 15. Ebenso die Lkw-Bewegungen. Erst sind es 140, dann 1.400 und nun 720, die sich am Hengsteysee tummeln.

Der Geltungsbereich für das Vorhaben umfasst eine Fläche von über 162 Hektar, die durch den Umschlagplatz im großen Stil verbaut wird. Dazu kommt die Erweiterung der Straßen- und Schieneninfrastruktur. Um eine reibungslose Abfertigung zu gewährleisten, müssen die Gleise am See mehrspurig ausgebaut werden. Hagen verliert so viel Natur- und Freiraumflächen. Laut der öffentlichen Beschlussvorlage vom 29. November steht die Errichtung des Cargobeamers im Konflikt zu den Zielvorstellungen, das kulturelle Erbe zu erhalten und für eine Freizeitnutzung zu öffnen.

Das Vorhaben, Lkw auf die Schiene zu bekommen, ist sicher gut, aber wenn es der Cargobeamer AG darum geht, mit dem Projekt die Umwelt zu schonen, dann steht der Standort am Hengsteysee im krassen Gegensatz dazu.

Ich bitte die Verantwortlichen dieser Stadt, sich mit uns Bürgern um die Nutzung und Gestaltung dieser Freiraumflächen als Naherholungsgebiet zu kümmern und nicht darauf zu warten, dass Andere darüber entscheiden. Ich rufe alle Bürger auf, denen das Naherholungsgebiet am Hengsteysee wichtig ist, sich gegen das Projekt zu wehren und sich an der bereits laufenden Unterschriftenaktion gegen den Verladebahnhof zu beteiligen (jeden Samstag in der Elberfelderstraße, gegenüber Kaufhof.)