Cargobeamer .


Bei der Präsentation des Planes „Cargobeamer“ war weniger eine Spaltung der Bevölkerung zu spüren, als eine Ablehnung. Zu durchsichtig war die Einstellung: „Ich möchte jederzeit und überall hin bequem fahren können, aber wehe, der Verkehr spielt sich vor meiner Haustür ab.“

Dabei ist es nicht die Haustür, vor der sich die Arbeiten beim Umladen der Sattelschlepper von der Straße auf die Schiene abspielen, sondern ein 500 Meter entferntes Brachgelände. Der Krach des früheren Rangierbahnhofes Hengstey war beträchtlich, aber heute können wir einen Bruchteil hiervon nicht mehr ertragen.

Naherholung ist so wichtig, dass alles andere danach zurückstecken muss. Der Parkplatz am Rande des Naherholungsgebiets darf nicht angetastet werden. Die Erholung suchenden Menschen kommen mit dem eigenen Fahrzeug und fragen nicht danach, wie viele Straßenanlieger bei der Fahrt durch Lärm und Abgase belästigt wurden.

Wenn jetzt eine Privatfirma mit eigenem Kapital und einer neuen Technik für neuen Schub beim kombinierten Verkehr sorgt, so sollten wir dies dankbar begrüßen. Es sieht aber danach aus, dass sich die Politik hierbei möglichst heraushalten möchte. Die eine Partei ist bei der Anhörung durch den Landschaftsbeirat gar nicht erschienen, die andere möchte die Aufwendungen für den Investor so hoch schrauben, dass ihm die Lust zu investieren vergeht.

Wer übernimmt die Verantwortung dafür, wenn in nächster Zeit die Lkw-Güter sich um 40 Prozent vermehren, die Straßenfläche sich aber nicht mehr vermehren kann; wenn in ein oder zwei Jahrzehnten der benötigte Dieselkraftstoff nicht mehr vorhanden oder bezahlbar ist. Die Politiker denken, wie so oft, nur an den Augenblick und an die Wiederwahl.
Willi Salmann