Hagen. . Auf ein turbulentes Jahr 2012 blickte die Hagener CDU auf ihrem traditionellen Neujahrsempfang zurück. Oberbürgermeister Dehm räumte ein, dass man den Bürgern viel zugemutet und fest an der Steuerschraube gedreht habe.

„2013 hält viele Herausforderungen bereit. Engagement und Entschlossenheit sind im Jahr der Bundestagswahl gefragt.“ Oberbürgermeister Jörg Dehm gab sich beim Neujahrsempfang der CDU im ­Wintergarten der Stadthalle „zu ­allem bereit“ und versicherte: „Ich werde mit ungebremster Kraft weiterarbeiten.“

Doch dem Blick nach vorn war – wie üblich bei Neujahrsempfängen – der Blick zurück vorangestellt. Das turbulente Jahr 2012 sei durch Sparen, Konsolidieren und Sanieren geprägt gewesen. „Der Stärkungspakt hat Hagen beschäftigt. Wir haben das große 90-Millionen-Sparpaket auf den Weg gebracht, doch wir ­müssen weiter sparen.“ Der OB räumte ein, dass man den Bürgern viel zugemutet und feste an der Steuerschraube gedreht habe, „die Erhöhung der Grundsteuer um 41 Prozent kommt in jedem Portemonnaie an.“

Dass solch einschneidende Entscheidungen den Standortfaktor nicht verbessern, steht außer Frage. Ebenso die Tatsache, dass Zeichen gesetzt werden, die absolut nicht in den Zusammenhang demografischer Wandel und Einwohnerschwund passen, „doch sonst wäre ein Sparkommissar nach Hagen gekommen und die Banken hätten das Vertrauen in die Stadt verloren“.

Mehr Verlässlichkeit gefordert

Dehm forderte von der Bezirksregierung in Arnsberg und der Landesregierung in Düsseldorf mehr Verlässlichkeit („Beträge dürfen nicht einfach geändert bzw. erhöht werden“) und schrieb sich als positive Errungenschaft während seiner gut dreijährigen Amtszeit die Mitarbeiterreduktion in der Verwaltung auf die Fahne: „Im Vergleich zu 2009 sind heute 200 Mitarbeiter weniger bei der Stadt beschäftigt. Es ist ­Bewegung in die ganze Sache gekommen.“

Hauptreferent und Ehrengast des Abends war Armin Laschet, Vorsitzender der CDU Nordrhein-West­falen. „Hagen macht den Auftakt in puncto Neujahrsempfängen“, richtete der 51-Jährige das Wort an die gut 80 anwesenden Christdemokraten. Laschet ging auf globale Entwicklungen ein gab sich kämpferisch.

„Unser allgemeiner Wohlstand muss täglich erkämpft werden, denn Regionen wie China erheben mittlerweile auch Anspruch auf einen gewissen Wohlstand. Deshalb müssen wir 500 Millionen Europäer zusammenstehen.“ Der Umweltgedanke werde ­moralisch überhöht betrachtet, urteilte Armin Laschet, „wir müssen Industrieland bleiben. Nicht nur der, der grün ­redet, handelt moralisch wertvoll, auch das Gemeinwohl ist wichtig.“