Wehringhausen. . Was wird aus der unfestigten Brachfläche an der Ecke Adenauer-Ring/Rehstraße? Vor drei Jahren sprach sich die Politik noch für eine Parkfläche aus, hegt aber heute an dem eigenen Beschluss erhebliche Zweifel.

Der Parkdruck in den Wehringhauser Wohnstraßen ist enorm. Wer hier in den Abendstunden versucht, nach erledigtem Tagwerk am Straßenrand einen Stellplatz für sein Auto zu ergattern, kann eines der letzten Abenteuer dieser Zeit erleben. Umso erstaunlicher erscheint es, dass die Politik mit der geplanten Errichtung von bis zu 60 öffentlichen Extra-Parkboxen am Fuße der Rehstraße alles andere als glücklich ist.

"Schmuddelecke" diffus

Während die Realisierung des letzten Bauabschnitts der Hasper Südumgehung in den letzten Zügen liegt, bleibt die Gestaltung der Brache an der Einmündung Rehstraße/ Minervastraße/ Konrad-Adenauer-Ring, die von Baudezernent Thomas Grothe gerne als „Schmuddelecke“ bezeichnet wird, diffus. Der Fachbereich Stadtentwicklung hatte ganz im Sinne eines Ratsbeschlusses aus dem Jahr 2009 auf dem Areal eine funktionale Parkfläche vorgesehen, um den Anwohnern in Wehringhausen die Stellplatzsuche zu erleichtern.

An Bedürfnissen vorbei

Doch die Politik, die das Konzept vor drei Jahren noch genau so absegnete, zeigt sich inzwischen unzufrieden: „Dieses Konzept frisiert nur die Statistik“, kritisierte jetzt Uschi Metz (SPD) die in ihren Augen überdimensionierten Flächen an den Bedürfnissen der Menschen vorbei. Dieses Areal läge viel zu weit weg von den Anwohnern. Außerdem würde ein solcher Parkplatz für die entsprechende Pflege viel zu hohe Folgekosten auslösen. Eine Einschätzung, die Stadtbaurat Grothe so nicht teilt: „Wir haben hier endlich die Chance, ein sich selbst überlassenes Areal, auf dem zuletzt ohnehin schon immer wild geparkt wurde, in einen ordentlichen Zustand zu versetzen.“ Dabei ist sich der Baudezernent durchaus bewusst, dass die Wehringhauser – je nach Wohnort – ein paar Minuten Fußweg in Kauf nehmen müssten, um die Stellplätze zu erreichen. Aber die lästige Parkplatzsuche rund um die Wohnblocks verschlinge mindestens die gleiche Zeit und fresse zudem noch reichlich, teuren Sprit. Und ein Abriss von ganzen Wohnblocks wie an der Ecke Henschel-/Pelmkestraße, wo im Rahmen einer Wohnumfeldverbesserung auch gleich ein Parkdeck errichtet wurde, zeichnet sich trotz des schleichenden Einwohnerschwundes an anderen Ecken des Stadtteils noch nicht ab.

Nur Straße beschlossen

Somit bleibt die Planungslage verworren. Der Stadtentwicklungsausschuss konnte sich zuletzt lediglich zu dem Beschluss durchringen, über das derzeit zwar schon beampelte, aber noch immer unbefestigte Gelände die endgültige Anbindung der Gewerbeflächen auf dem ehemaligen Sportplatz Kückelhausen zu realisieren. Dadurch werden künftig die Peugeot-, Kia- und VW-Autohäuser sowie die Dekra-Prüfstation mit einer 7,50 Meter breiten Straße, über die auch Autotransporter rollen können, erschlossen. Die heute existierende provisorische Anbindung an den Konrad-Adenauer-Ring entfällt. Die hierfür kalkulierte Bausumme von 72.000 Euro fließt in die Kosten der Südumgehung Haspe mit ein und wird entsprechend auch mit Landesmitteln gefördert.

Für die weiteren Stellplätze entlang des Bahndammes sind einschließlich Entwässerung und Beleuchtung weitere 195.000 Euro Investitionssumme vorgesehen, deren Finanzierung durch Stellplatzablösebeträge gesichert ist. Doch die Politik hat der Verwaltung zunächst noch einmal ins Stammbuch geschrieben, mit den angrenzenden Autohäusern Gespräche zu führen, ob diese die Fläche nicht mitnutzen wollten. Die Ergebnisse dieser Verhandlungen stehen noch aus. Und damit bleibt auch ungewiss, ob die Ausschreibung der Arbeiten während der Wintermonate erfolgen und die Fertigstellung bis zum Sommer 2013 klappen kann oder sich der Schmuddelzustand an der Nahtstelle zwischen Wehringhausen und Haspe manifestiert.