Hagen. . Die Rehstraße in Wehringhausen ist nahezu komplett saniert. Sie bildet das letzte Teilstück der Hasper Südumgehung. Doch weil sich die Bauarbeiten an der Eisenbahnbrücke verzögern, bleibt die Straße bis Ende Oktober gesperrt.
Das neue Gesicht der Rehstraße nimmt Kontur an: Fahrspuren und Gehwege wurden erweitert und neu asphaltiert. Im unteren Bereich haben sich bereits zwei Umzugsunternehmen angesiedelt. An der Ecke zur B7, an der einst das Schuhhaus Pelka residierte, eröffnet eine moderne Waschstraße. Zwei Abbiegespuren, die zum Enervie-Betriebshof bzw. in das gegenüber liegende Gewerbegebiet führen, verleihen dem Verkehrsnetz gar eine üppige Dimensionierung. „Wir haben unser Versprechen gehalten und sind im Sommer mit unserem Teil der Arbeit fertig geworden“, freute sich gestern Baudezernent Thomas Grothe.
Und doch wird die Rehstraße ihrem eigentlichen Zweck, die Hasper Südumgehung zu vollenden, immer noch nicht gerecht. Die Deutsche Bahn werkelt weiterhin an der Aufweitung der Unterführung, bis zum 31. Oktober bleibt die Straße deshalb komplett gesperrt. Die Züge donnern über eine Behelfsbrücke, die Fertigstellung der neuen Eisenbahnüberführung wird sich wohl bis zum kommenden Frühjahr hinziehen. Und erst dann kann die Stadt die letzte Lücke schließen und das noch nicht instand gesetzte Teilstück der Rehstraße mit Anbindung an den Konrad-Adenauer-Ring sanieren.
Die Südumgehung, die an der Hasper Gesamtschule ihren Anfang nimmt, soll vor allem den Menschen in Haspe und Wehringhausen zugute kommen, indem sie die Verkehrsströme, die derzeit noch über Buschey- und Eugen-Richter-Straße ins Stadtzentrum fließen, aufnimmt und an der City vorbeileitet. „Wenn dann noch die Bahnhofshinterfahrung hinzu kommt, ist das überregionale Straßennetz innerhalb der Stadtgrenzen durchsaniert“, blickte Hans-Joachim Bihs, Leiter des Wirtschaftsbetriebes Hagen, voraus.
Umfeld bereitet Kopfzerbrechen
Sechs Millionen Euro hat die öffentliche Hand in die „neue“ Rehstraße investiert. Der Löwenanteil stammt vom Land, die von Schulden geplagte Stadt Hagen hat immerhin eine Million beigesteuert. Trotz der Verzögerung an der Unterführung ist nicht die Erneuerung des Straßenraumes das eigentliche Problem. Kopfzerbrechen bereitet den Verantwortlichen in der Stadtverwaltung vielmehr das Umfeld, das einen desaströsen Eindruck vermittelt.
Dafür ist in erster Linie der Schutthaufen verantwortlich, der von den beiden abgerissenen Mehrfamilienhäusern an der Wehringhauser Straße 114 und 116 - just gegenüber der Einfahrt zur Rehstraße - übrig geblieben ist. Da der Eigentümer insolvent ist und die Gebäude (bzw. das, was von ihnen übrig ist) unter Zwangsverwaltung stehen, kümmert sich niemand um den Geröllberg. Immerhin hat die Stadt auf dem nebenan befindlichen Grundstück die Errichtung einer Tankstelle genehmigt.
Enervie-Betriebhof ist der größte Knackpunkt
Größter Knackpunkt aber ist die zukünftige Nutzung des Enervie-Betriebshofes. Wenn der Energieversorger in zwei Jahren auf die Haßleyer Insel zieht, muss eine passende Nachfolgevermarktung gefunden sein, die im besten Fall auch das angrenzende ehemalige Schlachthof-Gelände einbezieht.