Hagen. Die Kollegien der Hagener Schulen werden immer älter. Fast jeder zweite der 1710 Lehrer ist mittlerweile über 50 Jahre alt. Tendenz: steigend. Dazu kommt: Nur noch 30 Prozent aller Lehrkräfte in Hagen sind Männer. Für Christian Pfefferer, Leiter der Hauptschule Remberg, hat das hohe Durchschnittsalter der Lehrerschaft nicht nur demografische Gründe.
Die Kollegien der Hagener Schulen werden immer älter. Fast jeder zweite der 1710 Lehrer ist mittlerweile über 50 Jahre alt. Tendenz: steigend. Dazu kommt: Nur noch 30 Prozent aller Lehrkräfte in Hagen sind Männer. Für Christian Pfefferer, Leiter der Hauptschule Remberg, hat das hohe Durchschnittsalter der Lehrerschaft nicht nur demografische Gründe.
424 Schüler werden aktuell an der Hauptschule Remberg unterrichtet. Und es dürften demnächst noch einige dazu kommen. Denn: Die Schule an der Elbersstiege bietet als einzige im Sekundarbereich sogenannte Auffangklassen an. Das heißt: Hier werden Schüler unterrichtet, die sozusagen quer in das Schulleben einsteigen. Meistens mit Migrationshintergrund. Häufig nicht alphabetisiert.
Was an der höheren Altersstruktur des Kollegiums an der Hauptschule Remberg allerdings nicht viel ändert. Nur zwei neue Kollegen sind zuletzt dazu gekommen. Das vergangene und das aktuelle Schuljahr übergreifend werden zehn in den Ruhestand gehen. „Irgendwann sind mal große Kohorten eingestellt worden, die auch als Kohorten in Rente gehen werden“, erklärt Pfefferer. Dazwischen gab es nur wenig Verjüngung.
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Wenn eine Schule, so wie die Hauptschule Remberg, außerdem der Auflösung bzw. Umwidmung entgegen sehe, werde das Kollegium ohnehin nicht mehr verjüngt. Mittelfristig soll aus dem Hauptschulstandort Remberg und der Realschule Emst eine Sekundarschule werden.
Kopfzahl der Kollegien orientiert sich an Schülerzahl
Die Kopfzahl der Kollegien orientiert sich an der jeweiligen Schülerzahl. „Und die sinkt seit vielen Jahren. Also werden auch die Kollegien eher kleiner“, sagt Pfefferer. Dass alte Lehrer auch schlechtere Lehrer sind, weist der Schulleiter entschieden zurück: „Es ist schon traurig wie viel Erfahrung und Kompetenz mir durch den Renteneintritt vieler Kollegen bald verloren geht.“
Die sieben Hauptschul-Kollegien in Hagen sind mit durchschnittlich 50,7 die ältesten. Von 180 Hauptschullehrern sind zudem - und auch das ist kein neues Problem - 116 weiblich. Noch viel geringer ist die Männerquote an den Grundschulen: Von 492 Grundschullehrern sind in Hagen nur 35 männlich.
Neueinstellung junger Lehrkräfte ein landesweites Problem
Bei der Neueinstellung junger Lehrkräfte sieht Pfefferer ein weiteres Problem: „Die Hälfte der jungen Leute kommt gar nicht nicht zum Vorstellungsgespräch.“ Der Grund: Landesweit geben die Bezirksregierungen einen Terminrahmen für die Vorstellungsphase der jungen Kollegen vor. Da jede Schulform auf die Notenbesten zugreifen will, finden Vorstellungsgespräche so früh wie möglich statt. Pfefferer: „Die Kollegen machen dann drei, vier Termine an ihren favorisierten Schulen. Viele Bewerber bekommt man so manchmal gar nicht mehr zu Gesicht.“
Lehrer an Grundschulen im Durchschnitt am jüngsten
An den Grundschulen sind die Kollegien im Durchschnitt mit 45,4 Jahren noch am jüngsten. An der Henry-van-de-Velde-Schule herrsche laut Schulleiterin Barbara Brück sogar ein guter Mix, auch wenn die jüngsten Kollegen leider nur Vertretungsstellen bekleiden würden. Ein zusätzliches Problem: Grundschullehrer verdienen deutlich weniger als die Kollegen an anderen allgemeinbildenden Schulen.
Während Grundschullehrer ohne Leitungsfunktion in die Besoldungsstufe A12 (Stufe 1, 3047 Euro brutto) eingruppiert werden, starten Berufseinsteiger an anderen Schulformen mit einem A13-Gehalt (Stufe 1, 3573 Euro brutto). „Dazu kommt, dass die Aufstiegschancen gering sind“, so Brück, „auch Frauen wollen aufsteigen können. Die Grundschulen werden in Zukunft auch Probleme bekommen.“ Von den 432 Grundschullehrern sind 397 weiblich.