Hagen. . Der Hagener Handelskonzern bestätigt erstmals Gespräche, die auf eine Übernahme durch einen Finanzinvestor hinauslaufen könnten. Gleichzeitig soll der Oetker-Konzern zum Verkauf seines Douglas-Anteils bereit sein.
Der Hagener Handelskonzern Douglas hat erstmals laufende Gespräche bestätigt, die auf eine Übernahme des Unternehmens durch einen Finanzinvestor hinauslaufen könnten. Nach wie vor würden „Gespräche zwischen der Gesellschaft, Vertretern verschiedener wesentlich beteiligter Aktionäre und einem Finanzinvestor über den möglichen Erwerb einer wesentlichen Beteiligung des Investors geführt“, teilte die Douglas Holding AG am Freitag in einer Ad-hoc-Meldung mit.
Oetker will Douglas-Anteil an Advent verkaufen
Dies sei auch Gegenstand der Aufsichtssitzung am vergangenen Mittwoch gewesen, auf der sich Finanzkreisen zufolge kein Durchbruch abgezeichnet hatte. Ob es tatsächlich zu einer Transaktion komme, sei aber „nach wie vor unklar“, betonte das Unternehmen. Seit Wochen wird gemutmaßt, bei dem Finanzinvestor handele es sich um die US-Gesellschaft Advent, die eine Übernahme aber nicht gegen die Douglas-Gründerfamilie Kreke durchsetzen wolle, die knapp 13 Prozent der Anteile kontrolliert.
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Hintergrund für die Ad-hoc-Meldung könnte laut Spekulationen in Verhandlungskreisen ein Bericht der „Lebensmittel-Zeitung“ sein, dem zufolge der Bielefelder Oetker-Konzern seinen Douglas-Anteil von knapp 26 Prozent an Advent verkaufen wolle. Die Veräußerung stehe fest, meldete das Blatt. Oetker soll seine Beteiligung an Douglas zuletzt nur noch als Finanz-Investment gesehen haben, hieß es. Sprecher von Douglas, Oetker und Advent wollten sich dazu nicht äußern.
Oetker-Konzern kämpft mit Reederei-Problemen
Verhandlungskreise zeigten sich überrascht. Die Gespräche seien zwar fortgeschritten und es gebe eine grundsätzliche Übereinstimmung mit Oetker, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Aber es gebe noch offene Fragen, in trockenen Tüchern sei nichts. Zumal zur angestrebten Mehrheit an Douglas auch eine Einigung von Advent mit einem weiteren Großaktionär, dem Ulmer Drogerieunternehmer Erwin Müller, gehören würde. Die gestaltet sich aber den Kreisen zufolge als äußerst schwierig. Derzeit kämpft der Oetker-Konzern mit Problemen bei seiner Reederei Hamburg-Süd.