Hagen/Frankfurt. . Mit der angeblich bevorstehenden Übernahme durch den Finanzinvestor Advent könnte dem Hagener Handelskonzern Douglas Spekulationen zufolge die Zerschlagung drohen. Ein Szenario für das es derzeit aber keinerlei belastbare Fakten gibt. Ein Branchenkenner versicherte zudem, Advent peile bei seinen Investments stets klare strategische Ziele und den nicht schnellstmöglichen Profit an.
Die Spekulationen um die Zukunft des Douglas-Konzerns reißen nicht ab. Eine mögliche Übernahme durch den US-Finanzinvestor Advent ist noch keineswegs bestätigt, da entwickelt die „Financial Times Deutschland (FTD)“ schon das Szenario einer drohenden Zerschlagung der Hagener Handelsgruppe. Dazu beruft sich das Blatt auf Finanzkreise und zieht als Beispiel die frühere RWE-Tochter Solutions heran, die Advent kaufte, sanierte und später in Sparten getrennt wieder verkaufte. Suggeriert wird, es sei gängige Praxis des Finanzinvestors, Firmen zu zerlegen und die Einzelteile schnell mit Gewinn weiterzuveräußern.
Dies wäre nach Informationen unserer Zeitung allerdings ein Trugschluss: „Die klassische Filetierung ist kein Ansatz von Advent“, versicherte ein Branchenkenner. Bei ihren Investments verfolge die Gesellschaft vielmehr stets klar definierte, strategische Ziele und stehe „für operative Weiterentwicklung“. So stand dem Insider zufolge bei RWE Solutions mangels Spezialisierung und Synergieeffekten zwar von vornherein „Re-Organisation“ auf der Agenda. Als Gegenbeispiel führt er aber die Takko-Modemärkte an. Dort habe Advent in Auslandsexpansion, Filialen und Marke investiert und die Kette „nach vier Jahren größer und internationaler wieder verkauft“. Und zwar „als Ganzes“ an den Finanzinvestor Apax.
Was dies nun für Douglas und seine 24 000 Beschäftigten bedeutet, ist indes noch völlig ungewiss. Offiziell ist bisher gar nichts. Denn alle Beteiligten - von Advent über die Großaktionäre Oetker und Müller bis hin zur Familie Kreke und Douglas selbst - halten sich weiter eisern bedeckt. Und die mögliche Übernahme steht nach Worten des Branchenkenners auch „nicht kurz bevor“. Advent sei weiter in Gesprächen mit verschiedenen Seiten, „auch ein Scheitern ist noch möglich“. Ausgeschlossen ist eine Zerschlagung von Douglas damit natürlich nicht. Dann aber gegen den erklärten Willen der Gründerfamilie um Konzernchef Henning Kreke, der sich wiederholt zum Konzern als Ganzes bekannt hat. Was wiederum eine feindliche Übernahme voraussetzte, die dem Insider zufolge nicht zum Advent-Stil passe. Der Investor setze stets auf die Übereinkunft mit den Alteignern und der Geschäftsführung. Und da führe an der Familie Kreke „kein Weg vorbei“.