Hagen. Der Erfolg von Amazon und die Beliebtheit von E-Books machen Douglas-Tochter Thalia zu schaffen. Die Buchhandelskette bekommt nun eine Radikalkur mit Schließungen, Verkleinerungen und Optimierungen verpasst. Dennoch konnte Douglas den Nettoumsatz in den ersten neun Monaten um 1,9 Prozent steigern.
Der Handelskonzern Douglas kommt wegen anhaltender Probleme bei der Buchhandelskette Thalia nicht aus den roten Zahlen. Notwendige Wertberichtigungen bei dem Sorgenkind und die hohen Kosten der Sanierung bescherten dem Hagener Unternehmen in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahrs 2011/2012 unter dem Strich einen Verlust von 73,1 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Im Vorjahr hatte Douglas noch einen Gewinn von 82 Millionen Euro gemacht.
Buchsparte tut sich im Internet schwer
Die lange Zeit florierende Buchhandelskette leidet unter dem Erfolg des Internet-Buchhändlers Amazon und dem Aufstieg der E-Books. Konzernchef Henning Kreke hat der Sparte deshalb eine Radikalkur verordnet. Standortschließungen, Flächenverkleinerungen und Sortimentsoptimierungen sollen sie wieder wettbewerbsfähig machen.
Allerdings braucht der Turnaround offenbar Zeit. Insbesondere im Internethandel tut sich die Buchsparte weiterhin schwer. Auch für das dritte Quartal (April bis Juni) musste Douglas wegen tiefroter Zahlen bei Thalia einen Verlust von knapp 10 Millionen Euro ausweisen, nach einem Gewinn von 3,4 Millionen Euro im Vorjahr.
Andere Douglas-Sparten laufen besser
Die Turbulenzen bei Thalia überschatteten die Entwicklung in den anderen Douglas-Sparten. Vor allem die Schmuckhandelskette Christ konnte ihre Umsätze zuletzt deutlich steigern. Auch die Douglas-Parfümerien und die Süßwarenkette Hussel legten in den ersten neun Monaten zu. Schlechter lief das Geschäft bei den Modehäusern von AppelrathCüpper. Unter dem Strich steigerte das Unternehmen seinen Nettoumsatz trotz der Probleme bei Thalia in den ersten neuen Monaten um 1,8 Prozent auf 2,66 Milliarden Euro. Im dritten Quartal sank der Umsatzzuwachs allerdings auf 0,5 Prozent.