Wehringhausen. . Mit der Sprengung des Varta-Schornsteins in Wehringhausen ist ein weitere Schritt in Richtung Bahnhofshinterfahrung getan. Zwei Sprengladungen detonierten am vergangenen Samstag und brachten den 36 Meter hohen Schornstein zu Fall. Dazu waren lediglich 620 Gramm Sprengstoff nötig.

Um Punkt 8 Uhr gab Sprengmeister Thomas Hoffmann (44) am Samstagmorgen das Kommando, innerhalb eines Sekundenbruchteils detonierten zwei Sprengladungen und beendeten das Dasein des Stahlschornsteins der ehemaligen Varta-Werke in Wehringhausen.

Wie eine überdimensionierte Bahnschranke neigte sich der 36 Meter hohe Turm zur Seite und krachte in das vorbereitete Fallbett, das zu einem eineinhalb Meter hohen Wall aus Bauschutt aufgeschichtet worden war. „Das hat perfekt geklappt“, analysierte Hoffmann nach getaner Arbeit.

620 Gramm Sprengstoff

Für die Sprengung des 26-Tonnen-Stahl-Kolosses hatte der Fachmann, der sein Metier als Sprengpionier bei der Bundeswehr kennenlernte, lediglich 620 Gramm Sprengstoff benötigt. Hoffmann hatte die Ladungen am Fuße des Turmes angebracht, mit Gummimatten abgedeckt und einem Maschendraht umwickelt, damit bei der Explosion keine Fragmente unkontrolliert durch die Luft gewirbelt werden konnten.

Zudem hatte er rechts und links des Fallbettes einige der einstigen Fabrikgebäude stehen gelassen, um den Schalldruck abzufangen. Diese Bauwerke werden jedoch im Rahmen des gesamten Abbruchs ebenfalls von der Bildfläche verschwinden, um für die Bahnhofshinterfahrung, eines der ehrgeizigsten Verkehrsprojekte der letzten Jahrzehnte in Hagen, Platz zu machen.

Alles lief glatt

Foto: Michael Kleinrensing
Foto: Michael Kleinrensing © Michael Kleinrensing

Etwa 50 Schaulustige säumten das Gelände, als sich der Schornstein zu Boden neigte. „Es ist alles glatt gelaufen“, meldete Martin Echterling vom städtischen Ordnungsamt keinerlei Misshelligkeiten.

Gemessen am Juni vergangenen Jahres war die Sprengung ohnehin unspektakulär. Seinerzeit wurde ein 93 Meter hoher Schornstein aus Mauerwerk, der ebenfalls zur Firma Varta gehörte, in die Luft gejagt. Und noch viel mehr Aufsehen erregte der Fall des Sparkassenhochhauses im März 2004.