Wehringhausen. Der ehemalige Schornstein der Varta-Werke in Hagen muss weichen. Das 36 Meter hohe Bauwerk muss gesprengt werden. Wegen der Sprengung werden in Hagen am 30. Juni einige Straßen sowie die Eisenbahnbrücke gesperrt.

Ein 36 Meter hoher Stahlschornstein auf dem ehemaligen Varta-Gelände an der Weidestraße wird am kommenden Samstag gesprengt. Nur etwa 620 Gramm Sprengstoff sollen 26 Tonnen Stahl in die Knie zwingen. Um den notwendigen Absperrradius für die Sprengung einzuhalten, wird die Weidestraße am 30. Juni zwischen der Wehringhauser Straße und der Eisenbahnbrücke ab kurz vor 8 Uhr für eine Viertelstunde gesperrt.

Wenn Sprengmeister Thomas Hoffmann am Samstag das Kommando gibt, werden insgesamt zwei Meter Schneidsprengladungen innerhalb eines Sekundenbruchteils das Dasein des bisherigen Stahlschornsteines der ehemaligen Vartawerke beenden. Nach Aussage des Sprengspezialisten soll der 36 Meter hohe Stahlkamin mit einer Wandstärke von zehn Millimetern und einem Durchmesser von 2,61 Metern mittels Schneidbrennern so vorgeschwächt werden, dass er bei der anschließenden Sprengung nur noch in die vorgesehene Richtung des Vartageländes fallen kann. Als zusätzliche Sicherheit wird der Schornstein mit Stahlseilen in Fallrichtung auf „Zug“ gehalten. Die im Vorfeld aus verschiedenen Faktoren berechneten Erschütterungswerte liegen weit unter den gesetzlichen Grenzen. Schäden an benachbarten Gebäuden seien daher ausgeschlossen.

Gefahrenbereich der Sprengung wird großräumig abgesperrt

Der Gefahrenbereich der Sprengung wird großräumig durch Absperrkräfte der Abbruchfirma, der Polizei und weitere Hilfskräfte abgesichert. Bereits am Mittwoch werden für die entsprechenden Bereiche (Taubenstraße und VHS-Parkplatz) für Samstag Halteverbotsschilder aufgestellt und auch Anwohnerinformationen verteilt.

Spatenstich für großes Bauprojekt

Spatenstich für die Bahnhofshinterfahrung an der  Vartakantine auf dem Varta Gelände. Die versiegelte Fläche der alten Vartahallen. Hier werden Altlasten vermutet.
Spatenstich für die Bahnhofshinterfahrung an der Vartakantine auf dem Varta Gelände. Die versiegelte Fläche der alten Vartahallen. Hier werden Altlasten vermutet. © WP / Michael Kleinrensing
Spatenstich für die Bahnhofshinterfahrung an der  Vartakantine auf dem Varta Gelände. Hagens OB Jörg Dehm.
Spatenstich für die Bahnhofshinterfahrung an der Vartakantine auf dem Varta Gelände. Hagens OB Jörg Dehm. © WP / Michael Kleinrensing
Spatenstich für die Bahnhofshinterfahrung an der  Vartakantine auf dem Varta Gelände.
Spatenstich für die Bahnhofshinterfahrung an der Vartakantine auf dem Varta Gelände. © WP / Michael Kleinrensing
Spatenstich für die Bahnhofshinterfahrung an der  Vartakantine auf dem Varta Gelände. Arnsbergs Regierungspräsident Gerd Bollermann.
Spatenstich für die Bahnhofshinterfahrung an der Vartakantine auf dem Varta Gelände. Arnsbergs Regierungspräsident Gerd Bollermann. © WP / Michael Kleinrensing
Spatenstich für die Bahnhofshinterfahrung an der  Vartakantine auf dem Varta Gelände. Baudezernent Thomas Grothe.
Spatenstich für die Bahnhofshinterfahrung an der Vartakantine auf dem Varta Gelände. Baudezernent Thomas Grothe. © WP / Michael Kleinrensing
Spatenstich für die Bahnhofshinterfahrung an der  Vartakantine auf dem Varta Gelände.
Spatenstich für die Bahnhofshinterfahrung an der Vartakantine auf dem Varta Gelände. © WP / Michael Kleinrensing
Spatenstich für die Bahnhofshinterfahrung an der  Vartakantine auf dem Varta Gelände.
Spatenstich für die Bahnhofshinterfahrung an der Vartakantine auf dem Varta Gelände. © WP / Michael Kleinrensing
Spatenstich für die Bahnhofshinterfahrung an der  Vartakantine auf dem Varta Gelände.
Spatenstich für die Bahnhofshinterfahrung an der Vartakantine auf dem Varta Gelände. © WP / Michael Kleinrensing
Spatenstich für die Bahnhofshinterfahrung an der  Vartakantine auf dem Varta Gelände.
Spatenstich für die Bahnhofshinterfahrung an der Vartakantine auf dem Varta Gelände. © WP / Michael Kleinrensing
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Die Sprengstelle selbst wird mit geeigneten Materialien wie Gummimatten abgedeckt. Um den Geräusch- und Staubpegel zu minimieren, wurden die Gebäude neben dem zu sprengenden Schornstein belassen. Diese sollen den Knall und den Staub beim Aufprall nach oben leiten.

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Die Sprengung des Stahlschornsteines ist dabei nur ein kleiner Teil des gesamten Abbruchauftrags. Insgesamt werden etwa 150.000 Kubikmeter umbauter Raum ausgeräumt, entkernt und zurückgebaut. Die 12.000 Kubikmeter mineralischen Abbruchmassen werden auf der Baustelle zu Recyclingmaterial gebrochen, das später als Bodenverbesserung in der Bahnhofshinterfahrung Verwendung findet.

Baustelle termingerecht im Oktober fertig

Die mit den Abbrucharbeiten beauftragte Firma Linkamp aus Anröchte kommt mit den Arbeiten gut voran, so dass die Baustelle termingerecht im Oktober fertig gestellt sein wird. Unterdessen hat der Wirtschaftsbetrieb Hagen (WBH), der mit der Umsetzung der Bahnhofshinterfahrung von der Stadt Hagen beauftragt worden ist, bereits den nächsten Schritt zur Durchführung der Gesamtmaßnahme mit der europaweiten Veröffentlichung der Ausschreibung der Straßenbauarbeiten gemacht. Der Gesamtauftrag, der aus elf Einzelvergaben besteht, soll im November vergeben werden, so dass ein reibungsloser Übergang nach den Abbrucharbeiten gewährleistet ist.

Der 1. Bauabschnitt, der im Bereich der Dieckstraße beginnt und sich an der Ennepe entlang bis zur Weidestraße erstreckt, beinhaltet die Herstellung der Ennepebrücke zur Anbindung der Kuhlestraße, Ufermauersanierungen bzw. Ufermauererhöhungen, den Bau von Straßenentwässerungskanäle, den Neubau des Regenüberlaufbeckens in der Wehringhauserstraße, Lärmschutzanlagen sowie die Herstellung eines Landschaftsbauwerks, Altlastensanierungen und die Umgestaltung des Ennepeufers sowie letztlich den eigentlichen Straßenbau in diesem Bereich. Die Versorgungsunternehmen beteiligen sich ebenfalls und werden ihre Leitungen mit dem neuen Straßenverlauf verlegen.

Drei Jahre für ersten Teilabschnitt veranschlagt

Die Bauzeit des ersten, etwa 600 Meter langen Teilabschnittes der Bahnhofshinterfahrung ist mit insgesamt 36 Monaten veranschlagt. Somit wird in gut drei Jahren ab Ende Oktober des Jahres 2015 der erste Teilabschnitt der Bahnhofshinterfahrung als Umgehung des Ortskerns von Wehringhausen zur Verfügung stehen.