Hagen. Der symbolische erste Spatenstich für die Bahnhofshinterfahrung ist vollbracht. Hagens Oberbürgermeister Jörg Dehm setzte die Baggerschaufel in Bewegung.
„Das ist aber auch ein Bagger“ – für Oberbürgermeister Jörg Dehm erfüllte sich ein Kindheitstraum, als er den Hebel des imposanten Abrissbaggers bedienen durfte, mit dem der symbolisch erste Spatenstich für die Hagener Bahnhofshinterfahrung vollzogen wurde. Reichlich Offizielle, aber vor allem auch zahlreiche Bürger – vorzugsweise aus Wehringhausen – ließen sich das Spektakel nicht entgehen. Zahlreiche Hagener waren nach Wehringhausen gekommen.
In seiner Eröffnungsrede erinnerte der Verwaltungschef an die über Dekaden geführten, zähen politischen Diskussionen, die der Investition voraus gingen: „Dies ist das größte Straßenbauprojekt der vergangenen, aber sicherlich auch der nächsten Jahrzehnte“, zeigte sich Dehm vor etwa 400 Zuhörern in der früheren Varta-Kantine erleichtert, dass in einer Stadt mit desaströser Haushaltslage eine solche Baumaßnahme überhaupt noch realisiert werden könne. Damit würde für einen beinahe vergessenen Teil der Stadt Entwicklung erst wieder möglich. Denn mit der neuen Straßentrasse verbindet die breite Mehrheit des Rates die Hoffnung, sowohl die Lebensqualität in Wehringhausen zu verbessern als auch für eine spürbare Verkehrsentlastung im Innenstadtbereich zu sorgen.
„Wiederentdeckung der Flusslandschaft“
Dass es diese braucht, bekam gestern Regierungspräsident Gerd Bollermann am eigenen Leib zu spüren, der aufgrund der Stausituation rund um den Hagener Hauptbahnhof erst mit zwanzigminütiger Verspätung zum Bürgerfest eintraf. „Für uns als Bezirksregierung war die Antwort auf die Frage nach dem Mehrwert des Projektes maßgeblich für unsere Unterstützung“, appellierte der Gast aus Arnsberg in Richtung aller Skeptiker, auf die ökonomischen und ökologischen Chancen des Projektes zu blicken: „Es geht hier um die Wiederentdeckung einer verborgenen Flusslandschaft, aber auch um die Öffnung eines Wirtschaftsraumes.“ Beides eröffne erhebliche Chancen für die Stadt Hagen.
Spatenstich für großes Bauprojekt
Ob es am Ende so kommt, hängt letztlich vom Vermarktungserfolg der Hagen-Agentur ab, die die neuen Flächen entlang der Ennepe Gewerbetreibenden schmackhaft machen soll. Jetzt übernehmen erst einmal die Abrissbagger das Regiment. Zunächst liegt der Fokus der Bauschaffenden auf der so genannten Wehringhausen-Ortsumgehung, die für eine deutliche Verkehrsberuhigung rund um den Bodelschwinghplatz sorgen wird und den Kuhlerkamp neu anbindet. Dieser Abschnitt soll bereits 2016 fertiggestellt sein. Der zweite Teil zwischen Weide- und Eckeseyer Straße, an dem parallel begonnen wird, soll Ende 2019 für den Verkehr freigegeben werden.