Hagen. . Ab August 2013 soll das Theater Hagen in eine gemeinnützige GmbH überführt werden. Zunächst wird die gGmbH eine hundertprozentige Stadttochter bleiben. Die Kämmerei erwartet durch diesen Schritt Einsparungen in Höhe von 850.000 Euro bis 2016. Gleichzeitig erhofft sich das Theater mehr Flexibilität.

Die Überführung des Theaters in eine gemeinnützige GmbH geht auf die Zielgerade. Eine entsprechende Vorlage der Verwaltung wird heute im Kulturausschuss (9 Uhr, Rathaus an der Volme) beraten. Der Übergang ist demnach für den 1. August 2013 geplant. Die Theater Hagen gem. GmbH ist zunächst eine hundertprozentige Stadttochter, gleichwohl ist vorgesehen, dass bis zu 49 Prozent der Anteile grundsätzlich an Dritte veräußert werden können. Die Verwaltungsvorlage fasst die Eckpunkte der neuen Gesellschaftsform zusammen.

Jährliche Transferzahlungen

Für den Betrieb des Theaters gewährt die Stadt Hagen der Theater Hagen gem. GmbH zunächst eine jährliche Transferzahlung von 13.976.000 € zuzüglich der bis August 2013 anfallenden Tariferhöhungen. Für diesen Posten geht die Verwaltung von rund 750.000 € aus. Nach heutigem Stand ergäbe sich also ein Zuschuss von zirka 14.726.000 €. Das heute bei der Stadt beschäftigte Theaterpersonal soll in die Gesellschaft übergeleitet werden.

Die Personalkosten der Theater Hagen gem. GmbH machen rund 75 Prozent der Gesamtkosten aus und entsprechen 95 Prozent des Zuschussbedarfes. Entsprechend intensiv wirken sich Tarifabschlüsse für das Personal auf das Betriebsergebnis aus. Daher gleicht die Stadt in den Jahren 2014 bis 2016 etwaige Kosten aus Tariferhöhungen, die einen Betrag von 350.000 € übersteigen aus. Bleiben sie unter dieser Summe, muss die gem. GmbH die Kosten selbst tragen.

Das Gebäude

Das Theater mit seinen Werkstätten und den fest verbundenen Einrichtungen, wie Bühnenmaschinerie, Lüftungs- und Heizungsanlagen, bleibt im Besitz der Stadt Hagen und wird der gem. GmbH zur Nutzung überlassen. Die Bewirtschaftungs- und Verbrauchskosten muss jedoch das Theater aufbringen.

Die Stadt als Eigentümerin übernimmt die Kosten für die laufende Bauunterhaltung und die Umsetzung des Brandschutzkonzeptes. Die Stadt überweist der Theater GmbH eine jährliche Transferzahlung für Objektbetreuung, Energiekosten, und Reinigungskosten in Höhe von zirka 1.550.000 €. Diese Summe vermindert sich um etwa 115.000 €, wenn diese Aufgaben vom Theater in Eigenregie übernommen werden.

Das Sparpotenzial

Die Verwaltung geht von Einsparpotenzialen durch die Überführung des Regiebetriebes in die gemeinnützige Theater-GmbH von strukturell 480.000 € aus. Zusätzlich wird der städtische Etat um die 350.000 € entlastet, die bis 2016 durch tarifliche Personalkostensteigerungen anfallen könnten, so dass die Kämmerei von einem möglichen strukturellen Sparvolumen von 850.000 € bis 2016 ausgeht.

Flexibilität für das Theater

Die rechtliche Verselbstständigung und die damit verbundene Loslösung vom städtischen Haushaltsrecht bringt dem Theater eine größere Flexibilität ein. So geht die Verwaltung von einem erhöhten Bewerberpotenzial aus, da der Befristungszwang wegfällt. Zudem erhofft sich das Theater, besseres Fachpersonal rekrutieren zu können, da die neue Betriebsform bedarfsgerechte Anstellungsmöglichkeiten schafft. Zudem wären theaterspezifische Berufsgruppen, wie Ankleider oder Orchesterwarte, auf dem Stellenmarkt besser ansprechbar.

Zudem erhofft sich das Theater, vorhandene Finanzmittel flexibler einsetzen zu können, etwa bei der Beschaffung.