Hagen. Das Theater in Hagen soll in eine gemeinnützige GmbH umgewandelt werden. Das soll dem Theater mehr Eigenständigkeit und Flexibilität bringen - und Einsparpotenzial soll es auch geben. Zunächst steht aber das nächste Sparpaket im Rat an. Davon könnte auch das Theater betroffen sein.
Die angestrebte Umwandlung des Theaters in eine gemeinnützige GmbH stand im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung des Theaterfördervereins in der 100-Jahr-Jubiläums-Spielzeit. Diese Rechtsform verschafft nach Auffassung des Fördervereins der Bühne mehr Eigenständigkeit, kürzere Entscheidungswege und damit schnellere Reaktion auf Veränderungen sowie größere Flexibilität in organisatorischer und finanzieller Hinsicht.
Vorsitzender Klaus Hacker rechnet mit Kostenreduzierungen von 500.000 Euro sofort, weil innerbetriebliche Leistungen wegfallen, die man bisher von der Stadt beziehen muss. „Durch die angestrebte Effizienzverbesserung, die in Zahlen noch nicht ausgedrückt ist, könnte ich mir vorstellen, dass man insgesamt auf eine Million Euro Einsparungspotenzial kommt“, so Hacker.
Noch sind nicht alle Ratsfraktionen überzeugt
Allerdings sind bisher nicht alle Ratsfraktionen Befürworter der Rechtsform-Änderung, durch die ja künftig ein Aufsichtsrat zum Beispiel den neuen Intendanten wählen würde und nicht mehr der Rat der Stadt. Außerdem muss ein städtischer Zuschuss an eine Theater-GmbH von der Bezirksregierung genehmigt werden.
Theaterförderverein und Bürgerstiftung wollen sich jeweils mit 10.000 Euro am Stammkapital der GmbH beteiligen und dafür im Aufsichtsgremium einen Sitz beanspruchen „und als Stimme der Theaterbesucher auf die Meinungsbildung Einfluss nehmen“, so Hacker.
Theaterförderer wollen Etatsicherheit
Das zentrale Anliegen der Theaterförderer ist, dass eine längerfristige Etatsicherheit für die Bühne erreicht wird. „Wir streben eine klare Finanzzusage für fünf Jahre an, damit in den Theaterbetrieb endlich Ruhe kommt und an den Strukturen gearbeitet werden kann, um die Effizienz zu verbessern, und damit nicht jedes Jahr neue Forderungen nach Einsparungen kommen“, unterstreicht Hacker.
Die Kulturfreunde haben ohnehin Sorgen im Zusammenhang mit dem dritten Sparpaket, das in den kommenden Wochen im Rat geschnürt wird. Klaus Hacker: „Es ist zu befürchten, dass die Kultur und insbesondere das Theater betroffen sein werden. Wir können aber doch die kulturellen Einrichtungen nicht opfern, weil an anderer Stelle im Haushalt Kosten aus dem Ruder laufen. Die Finanzkrise der Kommunen darf nicht zum Kahlschlag bei den Kulturausgaben führen. Wir werden kämpfen müssen, damit unser Stadttheater nicht auf der Intensivstation landet.“