Hagen. Der ehemalige Geschäftsführer der Hagener Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft (HGW), Harald Kaerger, beteiligt sich mit 16 .000 Euro an seiner Verabschiedungsfeier im Hagener Osthausmuseum. Der Aufsichtsrat akzeptierte am Mittwochabend ein entsprechendes Angebot Kaergers.

Tagelang hatte Marco Bok­steen, seit Anfang März an der Spitze der HGW, mit seinem Vorgänger über eine Beteiligung an den Kosten des Abschieds verhandelt. Über den Betrag von 16.000 Euro, also gut die Hälfte der Kosten für die Feier, mochte Kaerger nach Informationen unserer Zeitung dabei nicht hinausgehen, obwohl Boksteen vom Aufsichtsrat mit dem Auftrag, 21.000 Euro von Kaerger loszueisen, in die Gespräche geschickt worden war.

Die Feier, die am 27. Februar, einem besucherfreien Montag, im Museum über die Bühne ging, hatte 31.055 Euro gekostet und allerorten Empörung in der Stadt hervorgerufen. Kaerger selbst hatte gesagt, er könne sich die Kostenexplosion nicht erklären, doch sei die Organisation der Feier stets in Absprache mit dem Vorsitzenden des Aufsichtsrates, Timo Schisanowski, gefallen.

Aufsichtsrat sieht sich nicht mitverantwortlich

Am Mittwoch brauchte der Aufsichtsrat nicht lange, um Kaergers Angebot von 16.000 Euro anzunehmen. Allerdings erfolge die Zustimmung „vorbehaltlich der abschließenden juristischen Abwicklung“, ließ das Gremium mit Blick auf die staatsanwaltlichen Vorermittlungen erklären. Die Beschlussfassung sei einstimmig erfolgt. Kaer­ger wird das Geld in Kürze auf ein Konto der Wohnungsgesellschaft überweisen. Hätte der Aufsichtsrat Kaergers Angebot zurückgewiesen, wäre die HGW möglicherweise auf der Gesamtsumme sitzen geblieben.

Die elf Aufsichtsratsmitglieder sprachen sich selbst noch einmal von einer Mitverantwortung für die immensen Kosten frei: Zu keinem Zeitpunkt habe man dem Gremium oder dessen Vorsitzenden Schisanowski in der Sitzung am 22. November 2011 „den Auftrag erteilt, selbst für die Umsetzung der Verabschiedungsfeier operativ tätig zu werden“.

Dafür verzichteten die Aufsichtsräte am Mittwoch auf ihr Sitzungsgeld von 130 Euro pro Person - mit der eleganten Begründung, die Tagung sei die Fortsetzung der Besprechung vom 17. April.