Hagen. Die Gebäudewirtschaft Hagen (GWH) hat ein wichtiges Sparziel erreicht. Mit der Streichung von 17 Hausmeisterstellen hat die städtische Gesellschaft die Ausgaben in der Objektbetreuung um 1 Million Euro gesenkt. Diese Summe war der GWH vom Rat diktiert worden.

Der Stellenabbau erfolgte ausschließlich über Ruhestandsregelungen und Versetzungen, betriebsbedingte Kündigungen gab es keine. Vielmehr müssen sich viele Hausmeister jetzt um mehr als ein Gebäude kümmern, was früher eher die Ausnahme denn die Regel war. „Den Hausmeister, der rund um die Uhr an seinem Gebäude parat steht, gibt es immer seltener“, erklärte Volker Bald, stellvertretender Leiter der GWH.

Einer der Hausmeister, die es mit mehreren Objekten zu tun haben, ist Raimund Last (48). Seit 19 Jahren in Diensten der Stadt, betreut der gelernte Einzelhandelskaufmann gleich neun Immobilien: die Bezirksvertretung Haspe, das Bürgeramt, die Bücherei, die Jugendzentren Quambusch sowie Kinder- und Jugendpark, den Bauhof, den Abenteuerspielplatz, den Kindergarten Stephanstraße und das Stadtarchiv.

Keine betriebsbedingten Kündigungen, aber mehr Stress

„An manchen Tagen habe ich richtig Stress, andererseits ist meine Arbeit abwechslungsreich, die Zeit vergeht oft wie im Fluge“, gewinnt der Hausmeister seiner Mehrfach-Zuständigkeit auch gute Seiten ab. Wie seine Kollegen ist Last ein Mann für alle Fälle mit handwerklichem Geschick: „Was anfällt, das mache ich auch.“ Sein Auto, mit dem er zwischen den Objekten hin- und herpendelt, nennt er denn auch seine „rollende Werkzeugkiste“.

103 Hausmeister sind bei der Stadt noch beschäftigt. Sie halten 450 Immobilien in Stand, neben Schulen vor allem Kindergärten und Verwaltungsgebäude. Auch die Feuerwachen gehören dazu. Große Einheiten wie das Rathaus oder die Gesamtschulen in Eilpe, Helfe und Haspe, die von mehr als 1000 Schülern besucht werden, besitzen gleich mehrere Hausmeister, die sie sich auch mit niemandem teilen müssen. So sind an Hagens größter Schule, der Gesamtschule Fritz Steinhoff in Helfe, zwei Hausmeister und eine Aushilfe tätig.

Eigentlich sollte jede zweite Stelle gestrichen werden

Ursprünglich hatte die GWH ausgerechnet, dass die Stadt mit nur 60 Hausmeistern auskommen könnte, was einer Halbierung der ursprünglichen Anzahl entsprochen hätte. Davon ist man inzwischen abgerückt. Zwar sollen weitere Stellen gestrichen und die Betreuung von Objekten zusammengelegt werden, doch nur noch vereinzelt. Denn falls weiter massiv abgebaut würde, müssten wohl Fremdfirmen engagiert werden, um Reparaturen oder handwerkliche Arbeiten zu erledigen. „Und das würde den Einspareffekt wieder zunichte machen“, so Bald.

Ohnehin hat die GWH mit privaten Dienstleistern unschöne Erfahrungen gemacht, denn einige Firmen kamen im vergangenen Winter dem Auftrag, vor städtischen Gebäuden den Schnee wegzuräumen, einfach nicht nach. Auf ihre Hausmeister, das weiß die GWH, kann sie sich dagegen verlassen.