Hagen. .

(BJ) Die Gebäudewirtschaft Hagen soll neu aufgestellt werden. Organisatorisch soll der Fachbereich Immobilien, Wohnen und Sonderprojekte in die GWH überführt werden. Die Fachbereichsleiterin Christine Grebe soll neben Karl-Hermann Kliewe Betriebsleiterin werden.

Die Bestellung des Technischen Beigeordneten Thomas Grothe als erster Betriebsleiter wird aufgehoben. „Ich übernehme künftig als Beigeordneter die Aufgaben des Oberbürgermeisters in diesem Bereich und werde das Controlling übernehmen“, umreißt seine neue Rolle im Umfeld der GWH. Das alles soll rückwirkend zum 1. Januar dieses Jahres geschehen. Heute berät der Betriebsausschuss diese Umstrukturierungspläne.

Bereits Anfang des vergangenen Jahres hatte der Rat die Verwaltung beauftragt, die Beziehungen zwischen Stadt und GWH neu zu ordnen. Kernelement ist ein Vermieter-Mieter-Modell. Demnach sollen Ämtern und Fachbereichen Immobilienbudgets zur Verfügung gestellt werden, von denen sie Miete und Nebenkosten für die genutzten Räumlichkeiten an die GWH entrichten. „Wir erhoffen uns von diesem Modell mittelfristig Einsparpotenziale und eine gestiegene Zufriedenheit der Mieter“, so Grothe. Er hofft, dass die Ämter und Fachbereiche über derlei Anreize auf Räume oder sogar ganze Gebäude verzichten kann. Im Haushaltssicherungskonzept wird die zu erwartende Kostenreduzierung durch das Budgetprinzip und die Optimierung der Arbeitsabläufe auf strukturell eine Million Euro taxiert.

Auf Kindergartengebäude verzichten

In der Praxis könnte zum Beispiel eine Schule mit einem gewissen Vorlauf Räume abmieten und so ihre Aufwendungen reduzieren. „Ein Teil des nicht in Anspruch genommenen Immobilienbudgets würde dann etwa für Projekte zurück in die Einrichtung fließen“, umreißt Grothe. Idealtypisch wäre ein Modell, das aktuell am Quambusch diskutiert wird. Dort gibt es einen maroden Kindergarten und Schulen, die wegen sinkender Schülerzahlen auf Räume verzichten könnten. Zöge der Kindergarten in nicht genutzte Teile der Schule um, könnte auf das heutige Kindergartengebäude komplett verzichtet werden.

Das Budgetmodell soll zum Wirtschaftsjahr 2012 eingeführt werden. So soll die entstandene Schieflage zwischen sinkenden Mieteinnahmen und stagnierenden Pachtzahlungen an die Stadt ausgeglichen werden.

Im laufenden Jahr soll ein geregelter Übergang realisiert werden und die Mitarbeiter für ihre zum Teil neuen Aufgaben geschult werden. „Das soll anhand einiger Modellobjekte in einer Art Testlauf geschehen“, so Grothe, der betont, dass 2011 auch dazu dienen wird, das Modell weiter mit Leben zu füllen. Daher werden finanzielle Effekte wohl eher mittelfristig realisiert werden können. „Eine Umstrukturierung der GWH ist ohnehin unabhängig vom HSK notwendig“, erklärt Grothe. Der Rat wird sich am 17. Februar dieses Themas annehmen.