Hagen-Haspe. .
Die Diskussion um den eingefädelten Umzug sämtlicher Hasper Verwaltungseinheiten in das geplante Torhaus zwischen Kreisel und Hüttenplatz hat noch einmal an Schärfe zugelegt: Als „unterste Schublade der Politik“ bezeichnete der Hasper CDU-Vorsitzende Dirk Grosch sämtliche Versuche, das Investitionsprojekt der Gemeinnützigen Wohnstätten-Genossenschaft (GWG) mit Hilfe der Stadt querzusubventionieren.
Grosch kritisiert vor allem, dass offenkundig auf die katholische Kirchengemeinde St. Bonifatius von interessierter Seite so viel Druck ausgeübt wurde, dass diese ihr deutlich günstigeres Mietangebot in der vergangenen Woche zurückgezogen hat, um den unappetitlichen Konflikt von der Gemeinde fernzuhalten. Gerade die Adventswochen wollte man auf dem Heiligen Berg nicht mit irgendwelchen politisch motivierten Grabenkämpfen verbringen.
Politik ohne Sachargumente
„Sollten sich die Vorwürfe als zutreffend herausstellen, ist dieses Verhalten klar sittenwidrig“, stellt Grosch fest und fordert, die Strippenziehereien im Hintergrund vollständig aufzuklären: „Es ist unglaublich, dass Sachargumente keine Rolle mehr spielen. Die privaten Denkmalbauer und die Fraktion derer, die persönliche Vorteile für sich bei einem Mietvertrag der Stadt Hagen mit der GWG erwarten, wollen ohne Rücksicht auf Verluste ihr Ding durchziehen. Dass die Stadt Hagen so pleite ist, wie es sich kein Privatmann für sich selbst vorstellen kann, interessierte diese Leute, die angeblich Verantwortung für die Stadt tragen, überhaupt nicht.“
Mietzins bündeln
Die Hasper Bezirksvertretung wird am kommenden Donnerstag, 8. Dezember, ab 16 Uhr (CRG-Mensa) unter anderem auch über die künftige Unterbringung der Hasper Verwaltungseinheiten beraten. In der dazugehörigen Verwaltungsvorlage werden die Alternativen Torhaus und Gemeindezentrum St. Bonifatius zwar noch vergleichend gegenüber gestellt. Doch letztlich geht es nur noch darum, die städtischen Verwaltungseinheiten Bezirksverwaltungsstelle und Allgemeiner Sozialer Dienst (Preußerstraße), Bürgeramt (Hüttenplatz) und Stadtteilbücherei (Vollbrinkstraße) im Schatten des Kirmesbauerdenkmals auf 909 Quadratmetern für einen Mietzins von 11 Euro/Quadratmeter zu bündeln.
Kosten für Unterbringung sinken in jedem Fall
Diese Lösung wird von der Stadt ohnehin favorisiert, „weil der städtebauliche Impuls, der durch den Neubau ausgelöst wird, den Hüttenplatz besser an die Fußgängerzone anbindet und damit die Chance besteht, eine langfristig positive Entwicklung für die Gesamtsituation der Fußgängerzone Haspe/Hüttenplatz einzuleiten“. Gerade vor dem Hintergrund der kritischen Entwicklung rund um den Hasper Kreisel könne so ein wichtiger Beitrag zur „Verhinderung kostenintensiver Revitalisierungsprogramme“, so die Vorlage der Verwaltung, geleistet werden.
Ein Effekt stellt sich übrigens bei beiden Varianten ein: Die Kosten für die Unterbringung der Verwaltungseinheiten im Hagener Westen sinken im Vergleich zur heutigen Situation in beiden Fällen. Während es bei der St.-Bonifatius-Lösung knapp 44.000 Euro pro Jahr Ersparnis gewesen wären, steht sich der Kämmerer beim Torhaus jetzt allerdings nur um gut 11.000 Euro günstiger.