Hagen. Carmen Knollmann (54), Kreisvorsitzende der CDU Hagen, stellt sich im Mai nicht mehr zur Wiederwahl. Wer ihr Nachfolger wird, ist völlig offen,
Die CDU Hagen muss sich nach einer neuen Vorsitzenden umgucken. Carmen Knollmann (54), Justiziarin bei der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer, will im Mai nicht mehr antreten. Gleichzeitig kündigt sie an, ihr Ratsmandat behalten zu wollen. Am Mittwoch will sie bei einer Sitzung des Kreisvorstandes die Vorsitzenden der Ortsunionen unterrichten.
Jetzt sei eine gute Zeit, den Posten frei zu machen, erklärte Carmen Knollmann auf Anfrage unserer Zeitung. „Im Jahr 2012 sind keine Wahlen. Da kann sich mein Nachfolger in aller Ruhe ein Jahr lang einarbeiten.“ Auch gesundheitliche Überlegungen hätten eine Rolle gespielt. Im Grunde, so erklärte die scheidende Vorsitzende, handele es sich aus ihrer Sicht um „einen unaufgeregten turnusmäßigen Wechsel“.
Verhältnis unterkühlt
Allerdings war nach Informationen unserer Zeitung das Verhältnis zwischen Carmen Knollmann, dem Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Röspel und Oberbürgermeister Jörg Dehm zuletzt mehr als unterkühlt. Es geht wohl weniger um inhaltliche als vielmehr um zwischenmenschliche Differenzen. Gemeinsame Treffen und strategische Absprachen gab es zuletzt so gut wie nicht mehr.
Dabei war es Carmen Knollmann, die im Jahr 2009 den damaligen Kämmerer von Dinslaken, Jörg Dehm, überzeugte, in Hagen als Oberbürgermeister-Kandidat für die CDU gegen den Hagener SPD-Mann Jochen Weber anzutreten. Ein durchaus erfolgreiches Unterfangen, wie sich am Wahlabend herausstellen sollte.
OB-Wechsel als Erfolg
Den Erfolg bei der letzten Kommunalwahl verbucht die scheidende Vorsitzende denn auch als einen der größten Erfolge ihrer sechsjährigen Amtszeit. „Es war nicht immer einfach, einen externen Kandidaten innerparteilich durchzusetzen“, so Knollmann rückblickend. Ferner sei es ihr wichtig gewesen, erhebliche Fortschritte bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erzielen.
Die Frage, wer das Erbe von Carmen Knollmann antritt, die ihrerseits Helmut Diegel im Amt nachgefolgt war, ist noch völlig offen. Der Jurist Dr. Christian Teuber, Mitglied im Kreisvorstand und Vorsitzender der Kommunalpolitischen Vereinigung, galt intern als aussichtsreicher Kandidat. Aus beruflichen Gründen hat er allerdings abgewinkt.
Ähnliches gilt für weitere Parteimitglieder, die in Kreisvorstand oder Fraktion bislang Verantwortung übernommen haben. Dafür bringen sich einige Kandidaten aus der zweiten Reihe selbst in Position.