Hagen. Dustin Steinkühler aus Hagen ist einer von sechs jungen Filmemacher der Akademie Ruhr in Schwerte, die im Cinestar ihre Kurzfilme präsentierten. „Killing Chris“ heißt der Streifen. Pate ist Schauspieler Uwe Rohde.
Er mag es, wenn es tiefsinniger wird. „Streifen dieser Art“, sagt Dustin Steinkühler, „haben mich dazu gebracht, selbst Filme zu machen.“Auch deshalb ist „Killing Chris“ ein Experiment. Weil sich Dustin in seiner Vordiplomarbeit „zumutet“, etwas zu machen, dass eigentlich nicht in sein Lieblings-Genre passt. Gestern feierte der Kurzfilm seine Premiere - beim Festival „Eat my shorts“ im Cinestar.
Dustin selbst, der an der Ruhrakademie Schwerte Film und Regie studiert, hatte die Idee dazu. „Bislang haben die Studenten bei uns gute Beiträge produziert, und niemand hat sie gesehen. Das hatten die Filme nicht verdient“, sagt er. „Mit dem Festival können wir das ändern.“
Also flimmerten insgesamt sechs Beiträge von jungen Filmemachern über die Cinestarleinwand. 271 Besucher hatten sich im ausverkauften Kinosaal angesagt.
Einer davon war Schauspieler Uwe Rohde, der eine Art Patenschaft für Dustins Film übernommen hat. „Junge Regisseure sind darauf angewiesen, dass man sie unterstützt“, sagt Uwe Rohde. „Ich habe in der Vergangenheit immer wieder auch in solch kleinen Produktionen mitgespielt, in denen das Budget relativ gering ist. Das machen viele Kollegen. Man kann das auch als gute Übung betrachten. Die Bandbreite dessen, was man vor der Kamera umsetzen muss, ist größer als bei konventionellen Produktionen.“
Laudatio des Ruhrpottlers
In „Killing Chris“, einer Mischung aus Actionfilm, Komödie und Mystery-Streifen, steht er zwar nicht vor der Kamera, eine Laudatio hielt der gebürtiger Ruhrpottler, der zuletzt unter anderem für die TV-Produktion „Küstenwache“ gedreht hat, trotzdem. „Die Branche ist jung und dynamisch“, sagt Uwe Rohde, „es wäre fatal, den Anschluss an die neue Generation zu verpassen. Der Rahmen, in dem ein Film entstanden ist, ist erstmal nebensächlich. Wenn er mich ergreift, dann ergreift er mich. Das zählt.“
Im Februar hat Dustin Steinkühler das Projekt gestartet. Das fertige Produkt (fünf Drehtage in Hohenlimburg) hat bis auf seinen Mitbewohner noch niemand gesehen. „Wenn der Film startet, geht die Pumpe schon etwas höher. Aber es macht Spaß, den Leuten etwas zu zeigen“, sagt er, „ich bin vorher sehr gespannt, wie sie reagieren.“
Film soll zu Festivals
In den nächsten Monaten will Dustin seinen Film bei diversen Festivals einreichen. „Das sind die Sprungbretter für junge Filmemacher“, sagt er. Einer breiten Öffentlichkeit darf er ihn deshalb nicht präsentieren. „Vielleicht stelle ich einen kurzen Spot auf meine Homepage“, sagt er. „Den Film in voller Länge werde ich vermutlich erst in einem Jahr veröffentlich können.“