Hagen. .

Anfang Februar waren die Planer der Verwaltung noch optimistisch. Man sei sich sicher, dass keine weitere böse Überraschung drohe. Weit gefehlt: Denn die Ergebnisse der Ausschreibung für den Neubau des Tierheims liegen über der Kalkulation.

Von rund 240.000 Euro bei gedeckelten 1,5 Millionen Gesamtinvest ist nach Informationen der WAZ-Mediengruppe bislang die Rede.

Immerhin zeichnet sich nach einem weiteren Gespräch des Vorstands des Tierschutzvereins mit Oberbürgermeister Dehm ab, dass Stadt und Tierschützer gemeinsam daran arbeiten wollen, die neuerliche Finanzierungslücke zu schließen und den Neubau zu verwirklichen. „Erklärtes Ziel des Tierschutzvereins ist es, die vorhandenen Spendenmittel für die tierschutzgerechte Realisierung des Projektes einzusetzen“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Eine Aussage, die auch die zahlreichen Spender in dieser Deutlichkeit vermisst hatten.

Für den kommenden Montag hat der Verein eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen. Einziger Tagesordnungspunkt: der Tierheimneubau.

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Für die Errichtung dieses Baus an der Hasselstraße hatten lediglich drei Unternehmen Angebote abgegeben. Was wohl vor allem mit dem ambitionierten Zeitplan und den daraus resultierenden kurzen Fristen zu tun hat. Das günstigste Angebot hat offensichtlich ein Unternehmen abgegeben, das darauf spezialisiert ist, die Fertigteile für den Funktionsbau selbst herzustellen.

Rund zwei Drittel der Leistungen sind nach Informationen der WAZ-Mediengruppe damit ausgeschrieben. Zwar bewegt man sich noch im Rahmen der 1,5 Millionen Euro, die aus Mitteln des Konjunkturpakets bereitstehen, aber schon jetzt sprengen die Kosten die Kalkulationen. „Das Architekturbüro hat auf Grundlage des Plans eine sehr genaue Rechnung aufgestellt“, hieß es noch im Februar.

Jetzt muss nach neuen Geldquellen gesucht werden. Unwahrscheinlich erscheint es, dass Restmittel aus dem Konjunkturpaket, die Hagen nicht abgerufen hat, für den Tierheimneubau genutzt werden können. Nach Informationen unserer Zeitung soll mit Mitteln der Sparkasse, die ja bereits größter Einzelspender für das Projekt ist, die Finanzierungslücke geschlossen werden. Offiziell heißt es aus dem Rathaus: „In Abstimmung mit Politik und Bezirksregierung sucht die Verwaltung Finanzierungsmöglichkeiten, um den Auftrag für den Tierheimneubau zeitnah vergeben zu können.“

Was dringend Not tut - wie ein Blick auf das Gelände an der Hasselstraße verdeutlicht. Ab Mitte April, so hatte es die Verwaltung einst verkündet, könnte das Gebäude entstehen. Noch aber hat man nicht einmal mit den Erdarbeiten begonnen.