Hagen. .

Nach den gescheiterten Gesprächen zwischen Stadt Hagen und dem Tierschutzverein will die Kommune nun ohne die Spendengelder der Tierschützer auf dem Gelände an der Hasselstraße in Eilpe ein Tierheim bauen.

Nach den gescheiterten Gesprächen zwischen Stadt Hagen und dem Tierschutzverein will die Kommune nun ohne die Spendengelder der Tierschützer auf dem Gelände an der Hasselstraße in Eilpe ein Tierheim bauen. 1,5 Millionen Euro aus Mitteln den Konjunkturpakets II stehen nur noch zur Verfügung. 525 000 Euro zusätzlich wollte bis Freitag der Tierschutzverein beisteuern.

„Das Tierheim wird einen artgerechten Standard bei der Unterbringung der Tiere sichern“, so Oberbürgermeister Jörg Dehm, der gestern die Fraktionsspitzen über die neuesten Entwicklungen informierte. „Gewählt wird eine Modularbauweise, die Erweiterungen ermöglichen wird.“

Planungkosten liefen komplett aus dem Ruder

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Obwohl Stadt und Tierschutzverein sich von einem gemeinsamen Weg verabschieden, scheint das Tischtuch nicht endgültig zerrissen. „Die Chancen für die Tierschützer, sich zu einem späteren Zeitpunkt einzubringen, bleiben also erhalten“, so Dehm.

Die Planungskosten waren zuletzt völlig aus dem Ruder gelaufen. Gescheitert waren die Gespräche für ein gemeinsames Projekt am Freitagnachmittag, nachdem man eine Woche zuvor noch eine gemeinsame Erklärung abgegeben hatte (unsere Zeitung berichtete). Maßgebend für den Tierschutzverein: Es wurde vom Planungsbüro Winkler & Partner eine gegenüber der Vorwoche noch einmal abgespeckte Variante präsentiert. Ein Entwurf, der sich noch dazu an einem anderen Standort befand, als dies vereinbart war. „Der Neubau wäre viel näher an einen Gewerbebetrieb und an die Wohnbebauung herangerückt. Das hätte die Lärmschutzproblematik erschwert“, so Brigitte Klar, Mitglied im Vorstand des Tierschutzvereins. „Hinzu kommt, dass die Erschließung des weiteren Geländes wesentlich komplizierter geworden wäre. Auch eine spätere Erweiterung des Tierheims wäre am geänderten Standort kaum möglich gewesen.“ Eine Argumentation, die die Verwaltung nicht teilte. Positiv wertete Brigitte Klar das Angebot der Stadt, miteinander im Gespräch zu bleiben.

Bedauern über das Scheitern

Ihr Bedauern über das Scheitern brachte auch Hildegund Kingreen (Grüne), Vorsitzende des Umweltausschusses zum Ausdruck: „Ich kann verstehen, dass die Vertreter des Tierschutzvereins enttäuscht sind. Aber am Ende hat die Einsicht gefehlt, dass es nicht fünf vor, sondern schon fünf nach zwölf ist“, so die Politikerin, die bei den Gesprächen mit am Tisch saß. „Von Seiten des Landestierschutzverbandes ist da viel Verwirrung gestiftet worden.“

Wichtig sei es nun, dass man die Mittel aus dem Konjunkturpaket II nicht verfallen lasse, so Wolfgang Röspel, Fraktionsvorsitzender der CDU. „Es ist ohnehin viel zu viel Zeit ins Land gezogen. Das ist ärgerlich. Diese Lösung für 1,5 Millionen Euro hätten wir schon viel früher angehen können.“ Gleichwohl bedauerte er den Ausstieg des Tierschutzvereins.

Mark Krippner, Fraktionsvorsitzender der SPD, kann die Enttäuschung des Tierschutzvereins nachvollziehen, betont aber auch: „Die Zeit drängt nun mal. Es ist schade, dass man den Tierheimneubau nicht gemeinsam realisieren kann. Wenn das aber so ist, bleibt nur der Weg, alleine zu beginnen. Ich hoffe, dass der Tierschutzverein konstruktiv mitarbeitet.“

Eine Hoffnung, die auch angesichts der Folgekosten von Bedeutung sein könnte. Denn nach eigenen Angaben engagiert sich der Tierschutzverein im alten Tierheim am Kratzkopf erheblich. Bis zu 40 000 Euro bringe man jährlich auf, so der Verein. Eine Summe, die an der Stadt hängen bleiben dürfte, wenn sich der Verein zurückzieht.