Hagen. .
Nachdem der Kanukurs in Hohenlimburg auf der Strecke bleibt, wächst auch beim Tierschutzverein die Sorge, dass der Neubau des Tierheims an der Hasselstraße auf der Zeitschiene scheitert.
Beide Projekte sollten zu einem erheblichen Teil mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket realisiert werden. Damit gilt: Bis Ende des Jahres 2011 muss das Bauprojekt Tierheim komplett abgerechnet sein. Dabei bringt den Tierschutzverein um die Vorsitzende Ursula Kalhöfer-Sander und Ratsfrau Brigitte Kramps (SPD) nicht nur die anhaltend schlechte Witterung ins Grübeln. Vielmehr fürchten die Tierschützerinnen, die für den Neubau gekämpft haben, dass der von der Gebäudewirtschaft Hagen avisierte Zeitplan nicht zu halten ist.
Sorge machen die Ausschreibungen, die nur zögerlich vorankommen. Lediglich die Bodenarbeiten („Rüttelstopfverdichtung“) ist unter Dach und Fach. 90 000 wahren im Vorfeld kalkuliert. Ein Betrag, der nur geringfügig überschritten wurde. „Eine Punktlandung“, wie Rita Rachor-Ebbinghaus von der Gebäudewirtschaft sagt. „Die Rohbauarbeiten werden Anfang Januar ausgeschrieben.“
GWH bleibt optimistisch
In einem Ablaufplan, den die Gebäudewirtschaft Hagen im September herausgegeben hatte, las sich das noch anders. Bis zur ersten Dezemberwoche sollten demnach die Ausschreibungen komplett erfolgt sein. Und während man bei der GWH noch „optimistisch“ ist, den ambitionierten Plan halten zu können, sehen das die Tierschützer skeptisch.
Auch weil offenbar wird, dass man von der Planung, die die GWH noch Anfang Dezember auf der Jahreshauptversammlung des Tierschutzvereins präsentierte („Da waren wir noch sehr zufrieden“), abrücken will. Nach Informationen unserer Zeitung hat man sich beim Dach derart verkalkuliert, dass nur noch Bitumenbahnen statt Ziegeln für Schutz von oben sorgen sollen.
Auswirkung auf Folgekosten
„Regierungspräsident Bollermann hat die Vorgabe gemacht, dass die Ausschreibungen noch 2010 über die Bühne gehen müssten“, so Brigitte Kramps, „stattdessen beginnen wir nun abzuspecken. Irgendwann wirkt sich das derart auf die Folgkosten aus, dass der Tierschutzverein nicht im Stande ist, wie geplant das Gebäude zu übernehmen.“
Auch Hildegund Kingreen (Grüne), Vorsitzende des Umweltausschusses, kann die Sorgen des Tierschutzvereins verstehen. „Wenn noch nicht einmal die Ausschreibung durch ist, fürchte ich erhebliche Verzögerungen. Erst recht angesichts des engen Zeitplans und der schlechten Witterung. Wir müssen dringend unsere Hausaufgaben machen.“ In einem zweiten Schritt könne dann der Rat über den Städtetag an die Bundesregierung appellieren, die Fristen für die Abrechnung der K-II-Mittel zu verlängern.
Im Februar sollte der Grundstein zum Tierheim gelegt werden. Regierungspräsident Gerhard Bollermann hatte sein Kommen zugesagt. Ob dieser Termin wie geplant stattfinden kann, erscheint völlig offen.