Wenn Menschen sich nicht grün sind, bleiben die Tiere auf der Strecke. Und das ist so gar nicht im Sinne derer, die sich dem Schutz der Vier- und Zweibeiner verschrieben haben. Trotzdem waren Teile des Vorstands des Tierschutzvereins am Ende nicht im Stande, über ihren Schatten zu springen. Zu viele Zugeständnisse hatten sie in jüngster Vergangenheit machen müssen. Was sich nun abzeichnet, ist eine mittlere Katastrophe: für die Bewohner des neuen Heims, die sich mit Minimalstandards begnügen müssen. Aber vor allem für die zahlreichen Spender, die mit größeren oder kleineren Zuwendungen ihrem Wunsch Ausdruck verliehen haben, dass Tiere in dieser Stadt wieder artgerecht untergebracht werden können. Diese Geldgeber haben eine vernünftige Lösung verdient. Dass den Tierschützern im Laufe eines endlosen Verfahrens übel mitgespielt wurde, steht ebenso außer Frage, wie die Tatsache, dass bei Kostenschätzung und Planung auf Seiten der Verwaltung so manches in die Hose gegangen ist. Und zwar gründlich. Dennoch macht es weder Sinn, auf Schuldige zu zeigen, noch Luftschlössern nachzutrauern. Viel zu eng ist das Zeitkorsett, in dem sich ein neues Tierheim noch realisieren lässt. Jens Stubbe