Breckerfeld. Nach Verzögerungen: Jetzt drehen sich in Breckerfeld die Rotorblätter des AVU-Windrads. Mit dem Projekt will das Unternehmen ein Zeichen setzen.
Es steht schon lange. Aber jetzt drehen sich auch die Rotorblätter. Und sie speisen ab sofort grünen Strom aus Breckerfeld ins Netz ein. Das AVU-Windrad an der Landwehr (eine Nordex-Anlage vom Typ N117) hat eine Leistung von 3,6 Megawatt, ist 192,40 Meter hoch und verfügt über einen Rotordurchmesser von 116,80 Metern. „Prognosen zufolge wird die Anlage etwa 8 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen, was rechnerisch ausreicht, um den jährlichen Stromverbrauch von rund 2.500 Haushalten zu decken“, teilt die AVU dazu mit.
Projekt soll Ansporn sein
Denn jetzt fand die finale Prüfung der Kommunikationsverbindung zur Netzleitstelle durch Hendrik Heidermann (Netzbetriebsingenieur, AVU Netz GmbH) samt Team statt. Dabei seien, so das Unternehmen, die verschiedenen Schutzparameter erstmals bei drehenden Rotorblättern getestet worden. Um die Zuverlässigkeit der Stromversorgung auch in Zukunft in der Region sicherstellen zu können, komme es vor allem auf die Fähigkeit der Steuerung der Windkraftanlage zum sogenannten „Redispatch“ an. Damit seien Maßnahmen zur Anpassung der Leistung der Anlage gemeint, um bestimmte Abschnitte eines Stromnetzes vor Überlastung zu schützen.
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Zudem wurde abschließend überprüft, ob die Netzleitstelle in Gevelsberg von der Anlage an der Landwehr in Breckerfeld die Erzeugungsleistung und die Spannung empfängt und diese in umgekehrter Richtung auch steuern kann. Thorsten Coß, Geschäftsführer der AVU Serviceplus, betont: „In sachlicher Hinsicht hat sich die Arbeit auf jeden Fall gelohnt; die Anlage wird ökonomisch und ökologisch Erträge bringen, die den Errichtungsaufwand übersteigen. Im besten Fall dient das Windrad in Breckerfeld dazu, viele anzuspornen, das Ziel des Klimaschutzes in unserer Region beharrlich zu verfolgen, damit weitere Projekte hinzukommen.“
„Im besten Fall dient das Windrad in Breckerfeld dazu, viele anzuspornen, das Ziel des Klimaschutzes in unserer Region beharrlich zu verfolgen.“
Verzögerungen bei Inbetriebnahme
Ursprünglich war die Inbetriebnahme bereits für September 2023 geplant. „Die Verzögerungen entstanden, weil die Inbetriebnahme einer Windkraftanlage dieser Größe ein komplexer und mehrere Wochen dauernder Prozess ist“, so das Unternehmen weiter. Dabei müssten verschiedene Gewerke und Unternehmen koordiniert werden. Jede Windkraftanlage werde individuell für den Standort konfiguriert und müsse bestimmte Anforderungen erfüllen. „Beispiele hierfür sind die Beleuchtung für die Flugsicherung, die Schallmodi, die Fernsteuerung, die Datenkommunikation mit dem Netzbetreiber und das Fledermausmonitoring“, so die AVU. Der eigentliche Bau der Windkraftanlage hatte am 16. Dezember 2023 begonnen.