Breckerfeld. Das Windrad an der Landwehr in Breckerfeld wird zunächst provisorisch ans Netz gehen. Ab März soll es sich drehen.
Wer von Sonnenschein aus in Richtung Breckerfeld schaut, der sieht, dass die Silhouette der Hansestadt ergänzt worden ist. Das Windrad der AVU an der Landwehr ist weithin sichtbar. Erst recht, seit auch die langen Flügel an der Spitze des Turms montiert worden sind. Bis es zum ersten Mal Strom produziert und einspeist, werden aber noch ein paar Wochen vergehen.
„Ich denke, dass das Windrad dann im März zum ersten Mal Strom produzieren kann.“
„Der Trafo hat mehr als ein Jahr Lieferzeit und soll Ende Mai geliefert werden“, sagt Thorsten Coß, Geschäftsführer der AVU Serviceplus, „in der nächsten Woche wollen wir aber einen provisorischen Übergabepunkt schaffen. Ich denke, dass das Windrad dann im März zum ersten Mal Strom produzieren kann.“ Das Provisorium wird aus einem vier mal zwei Meter großen Container und einer Beton-Station (3,50 x 1,50 Meter) bestehen. In dieser Woche werden dafür die Fundamente gebaut. Die Station und der Container werden in der kommenden Woche angeliefert.
Im Anschluss, so Coß, würden eine Vielzahl von Arbeiten zur Herstellung des Netzanschlusses, der Fernsteuerbarkeit und des Messfeldes durchgeführt. Alle diese Arbeiten seien mit zahlreichen Funktionstests verbunden.
Windrad ist offiziell Hindernis für die Luftfahrt
Vor gut drei Wochen hatte ein überdimensionaler Kran das Rotorhaus und die Flügel an der Spitze des Turms montiert. Dass der Kasten mit AVU-Aufschrift rot und nicht im Grünton des Versorgers gehalten ist, hat übrigens Gründe: „So ein Windrad gilt ab einer Höhe von 100 Metern als Luftfahrthindernis“, sagt Thorsten Coß, „die Kennzeichnung ist vorgeschrieben.“ Nicht nur das Maschinenhaus ist daher rot, auch die Flügel hat der Versorger aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis sicherheitshalber kennzeichnen lassen.
Damit endet vor allem im übertragenen Sinne eine Baustelle, die die Mitarbeiter der AVU-Serviceplus, einer Tochtergesellschaft des Versorgers, in den letzten zwölf Jahren reichlich Kraft und Nerven gekostet hat. Was vor allem mit einem bürokratischen Moloch zu tun hat. Bürokratie rund um Genehmigungsprozesse, um Gutachten und am Ende noch um Wege, die Schwertransporte in einem Bundesland nehmen können, in dem es an tragfähige Brücken und belastbaren Straßen geradezu mangelt.
Anlage soll 2500 Haushalte versorgen
Das Windrad „Nordex N117/3600“ soll fortan so viel Strom produzieren, dass rund 2500 Haushalte damit versorgt werden können. 2900 Tonnen CO₂-Ausstoß - so die AVU - würden künftig vermieden. „Wenn die beiden Anlagen am Rafflenbeuler Kopf, die auch in das Breckerfelder Netz einspeisen, dann noch in Betrieb gehen, ist die Hansestadt in Sachen Grünstrom ganz vorne dabei“, so Thorsten Coß. „Der Strom, der aus Breckerfelder Dosen kommt, ist unter Garantie Grünstrom - wenn sich alle Räder drehen.“