Hagen. Die private Hagen-Schule, gegründet 2012 und beheimatet an der Lützowstraße, expandiert. In Schwerte eröffnet sie einen Zweitstandort.

Die Hagen-Schule wächst, aber nicht in Hagen: Wie Geschäftsführer Alexander Flieger bestätigte, wird die private und auf den Prinzipien der Montessori-Pädagogik fußende Lehranstalt einen zweiten Standort in Schwerte eröffnen. Dort sollen auf dem riesigen Grundstück des ehemaligen Gutshofes Wellenbad direkt am Ufer der Ruhr die Schüler des Gesamtschulzweigs unterrichtet werden, während die Grundschüler am jetzigen Standort in der Lützowstraße in Hagen verbleiben. „Der Gutshof Wellenbad kommt unserem Schulkonzept sehr nahe und ist das Sahnehäubchen, nach dem wir gesucht haben“, sagte Flieger.

Vor einigen Jahren verfolgte die Hagen-Schule noch den Plan, nach Dortmund-Syburg zu expandieren, doch die Verhandlungen mit dem dortigen Grundstücksbesitzer konnten nicht erfolgreich abgeschlossen werden. Zudem hatte die Schule mit einer Freifläche im Dünningsbruch gegenüber der Fachhochschule Hagen geliebäugelt, was aber von der Stadt abgelehnt wurde.

Behördliche Auflagen müssen noch erfüllt werden

Das war in Schwerte anders, wo der Förderverein der Hagen-Schule das fast drei Hektar große Gelände des Gutshofes Wellenbad, dessen Hotelbetrieb im Jahre 2023 eingestellt wurde, über einen Investor erwerben konnte. Schüler der Hagen-Schule verkaufen dort bereits gelegentlich Waffeln o.ä. an Passanten, die auf dem Ruhrtalradweg vorbeikommen.

Weitere aktuelle Themen aus Hagen:

Der Unterricht kann allerdings erst dann aufgenommen werden, wenn alle behördlichen Auflagen erfüllt sind. Die Bezirksregierung Arnsberg habe der Hagen-Schule schon vor Jahren nahe gelegt, ihre Räumlichkeiten zu erweitern, so Flieger. Derzeit werden an der 2012 gegründeten Lehranstalt rund 120 Kinder- und Jugendliche unterrichtet.

Die Hagen-Schule nahm 2012 ihren Betrieb an der Lützowstraße auf, das Gebäude diente früher der Mathematischen Fakultät der Fernuniversität Hagen und befindet sich im Besitz des Bau- und Liegenschaftsbetriebes NRW.

Die nach den Prinzipien der italienischen Pädagogin Maria Montessori arbeitende Hagen-Schule ist als Gesamtschule anerkannt.
Die nach den Prinzipien der italienischen Pädagogin Maria Montessori arbeitende Hagen-Schule ist als Gesamtschule anerkannt. © WP | Michael Kleinrensing

Die Montessori-Pädagogik

Die nach den Prinzipien der italienischen Pädagogin Maria Montessori arbeitende Schule ist als Gesamtschule anerkannt. Zwar habe noch kein Schüler sein Abitur an der Schule abgelegt, so Flieger, aber in den vergangenen drei Jahren habe es stets Fachabiturienten gegeben. Als kleine Privatschule sei man nicht in der Lage, es den großen Hagener Gymnasien nachzumachen und 20 Leistungskurse anzubieten, sondern biete das International Baccalaureate an: „Mit entsprechender Punktzahl und Fächerkombination ermöglicht es die Hochschulzugangsberechtigung“, so Flieger.

Der Montessori-Pädagogik liegt die Überlegung vom „lebenslangen Entwicklungsweg“ eines jeden Menschen zugrunde. Eine der Leitlinien ist die Aufforderung: „Hilf mir, es selbst zu tun.“ Im Mittelpunkt steht das Kind in seiner Individualität und seinen natürlichen Entwicklungsbedürfnissen. Die Kinder dürfen Tempo, Thema und Wiederholung der Aufgaben mitbestimmen.

Die Hagen-Schule, eine ökumenische Ersatzschule, firmiert jetzt auch als Montessori-Campus Westfalia und will unter diesem Namen auch am neuen Standort in Schwerte bekannt werden. Flieger setzt darauf, dass die Schule, die er vor zwölf Jahren mit seiner Gattin Sibylle Hecker ins Leben rief, wachsen wird und in einigen Jahren bis zu 150 Kinder und Jugendliche nach der Montessori-Methode unterrichtet werden.