Hagen. Die nach Montessori-Prinzipien arbeitende Hagen-Schule will auch einen Kindergarten einrichten. Im Schulgutachten taucht sie aber nicht auf.

Im derzeit heiß diskutierten Gutachten zur Schulentwicklung des Bonner Biregio-Instituts wird die private Hagen-Schule mit keinem Satz erwähnt. Doch abseits einer breiteren Öffentlichkeit verfolgt auch die 2012 gegründete Lehranstalt ehrgeizige Pläne. Die nach den Prinzipien der italienischen Pädagogin Maria Montessori arbeitende Schule will sich jetzt auch der Betreuung von Vorschulkindern annehmen und daher einen Kindergarten bauen. Außerdem soll im Schulgebäude an der Lützowstraße ein Montessori-Zentrum eingerichtet werden, in dem Fortbildungen und Seminare abgehalten werden können.

Die Anerkennung als Gesamtschule hat die Hagen-Schule bereits in der Tasche, in zwei Jahren sollen die ersten Schüler ihr Abitur an der Eppenhauser Straße ablegen. Nun will Aufsichtsratsvorsitzende Sibylle Hecker, die die Schule vor acht Jahren mit ihrem Mann Alexander Flieger, der als geschäftsführender Schulleiter tätig ist, gegründet hat, das Montessori-Konzept ausbauen: „Die von Maria Montessori entwickelten Ideen beinhalten ja eine ganzheitliche Pädagogik, die schon im Kleinkindalter ansetzt.“

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Deshalb wolle man der Schule nun ein Kinderhaus vorschalten – entweder durch einen Anbau am bestehenden Schulgebäude in Eppenhausen oder durch einen Umzug auf ein neues Grundstück: „Bislang arbeiten wir schon eng mit dem Barbara-Haus in Dortmund und dem Meinolf-Kindergarten am Ischeland zusammen. Sie sind unsere Partner-Kitas.“

Suche nach Grundstück

Es habe sie allerdings ein bisschen gewundert, so Frau Hecker, dass die Hagen-Schule in der Expertise von Gutachter Krämer-Mandeau unbeachtet bleibe. Dennoch hoffe sie bei den Expansionsabsichten auf Unterstützung durch die Stadt Hagen: „Die Planung steht, wir sind auf der Suche nach Grundstücken in Hagen.“ Im übrigen sei die Hagen-Schule doch eine sinnvolle Ergänzung des herkömmlichen Schulsystems: „Eine Stadt braucht Vielfalt.“

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Der Montessori-Pädagogik liege die Überlegung vom „lebenslangen Entwicklungsweg“ eines jeden Menschen zugrunde. Eine der Leitlinien sei die Aufforderung: „Hilf mir, es selbst zu tun“. Dieses Prinzip werde in Montessori-Kindergärten schon bei ganz kleinen Kindern umgesetzt, betont Sibylle Hecker: „Schon ein- oder zweijährige Kinder dürfen bei der Auswahl des Mittagessens für den folgenden Tag mitentscheiden.“

Oberstufe mit fünf Schülern

Die private Hagen-Schule hat ihren Betrieb im Schuljahr 2012/2013 mit zwei Lerngruppen für die Grund- und Realschule mit damals gut 40 Schülern aufgenommen.

Das Schulgebäude an der Lützowstraße 125 wurde zuvor von der Fernuniversität genutzt. Derzeit wird die Schule von 130 Schülern besucht. Es gibt eine Oberstufe mit fünf Schülern.

Die Kinder würden von Anfang an lernen, frei zu denken statt bloß auswendig zu lernen. Die dadurch erworbenen Fähigkeiten würden später im Berufsleben kreative Potenziale freisetzen. In jedem Menschen steckten von Beginn an Anlagen und Fähigkeiten, die es zu fördern gelte: „Und genau das ist Aufgabe unserer Pädagogen. Sie helfen den Kindern bei der Entwicklung ihrer Stärken.“