Eppenhausen. Die private Hagen-Schule muss ihre Fläche auf mindestens 5000 Quadratmeter vergrößern. Doch der Umzug auf eine neue Fläche wurde abgelehnt.

Alexander Flieger, Geschäftsführer der privat betriebenen Hagen-Schule an der Lützowstraße, hörte auf der Tribüne des Hagener Ratssaales gespannt mit, als die Mitglieder des Stadtentwicklungsausschusses unten seine Idee abschmetterten. Die Montessori-Schule wächst langsam aber stetig und muss ihre Fläche mittelfristig auf mindestens 5000 Quadratmeter vergrößern. Die Sache ist nur: Bei der Stadt wusste bislang niemand etwas davon, dass die Schule gern auf einer Freifläche im Dünningsbruch gegenüber der Fachhochschule bauen will. Der über die CDU gestellte Antrag fiel durch.

Die Hagen-Schule an der Lützowstraße.
Die Hagen-Schule an der Lützowstraße. © WP | Michael Kleinrensing

Werner König (SPD) wurde im Stadtentwicklungsausschuss besonders deutlich: „Wir haben in Hagen mit unseren städtischen Schulen genug Probleme. Da sollten wir jetzt keine Vorentscheidung zu den Bauplänen für eine Privatschule treffen.“ Das hätte die CDU gern gesehen. Per Antrag wollte sie die Stadtverwaltung beauftragen, gemeinsam mit der Schule „den Flächenbedarf für einen neuen Schulstandort, bevorzugt auf dem Areal Im Dünningsbruch, zu ermitteln.“

Schule will Kindergarten bauen

Henning Keune, seines Zeichens Baudezernent der Stadt und eigentlich Haupt-Ansprechpartner für derartige Umsiedlungs- oder Erweiterungsmaßnahmen, schüttelte mit dem Kopf: „Wir wissen nichts über die Bedarfe dieser Schule.“ Das Thema müsse, wenn schon, vom Schulausschuss angegangen werden und nicht vom Stadtentwicklungsausschuss.

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Die Stadtredaktion hat Kontakt mit Hagen-Schule-Geschäftsführer Alexander Flieger aufgenommen. Auf Anfrage bestätigt er: „Bis zu einer Zahl von 250 Schülern können wir am Standort an der Lützowstraße noch gut wachsen. Für unseren Vollausbau benötigen wir aber eigentlich die doppelte Menge an Platz.“ Die Schule will sich bald auch der Betreuung von Vorschulkindern annehmen und daher einen Kindergarten bauen.

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Außerdem soll im Schulgebäude an der Lützowstraße ein Montessori-Zentrum eingerichtet werden, in dem Fortbildungen und Seminare abgehalten werden können. Aktuell hat die Schule ein Grundstück von knapp 2500 Quadratmetern. „Gebraucht würden dann künftig aber etwa 5000 Quadratmeter.“

300 Schüler im Vollausbau

120 Schüler besuchen bislang die Schule. Mit allen neuen Elementen sollen es bald 300 Schüler sein. „Wir haben uns nicht an die Stadt direkt gewendet“, sagt Flieger, „sondern an die CDU.“ Warum, lässt er offen. Für ihn sei das Thema im Stadtentwicklungsausschuss gut aufgehoben, weil es sich bei einer Privatschule letztlich um ein Unternehmen handeln würde, das ja umsiedeln wolle.

Hagener Norden ist das Gebiet der Wahl

Alexander Flieger habe sich auch an die Hagen-Agentur gewendet. „Dort blickt man aber nur auf die Flächen, die es schon gibt. Für uns ist die freie Fläche im Dünningsbruch interessant wegen ihrer Lage.“

Ein Drittel der Schüler käme bislang aus dem Nahbereich der Hagen-Schule, ein Drittel aus dem Hagener Stadtgebiet und ein Drittel­ aus dem direkten Umland wie Schwerte, Iserlohn und Dortmund. Flieger: „Deshalb ist der Hagener Norden wegen seiner Autobahnanbindung für uns wichtig.“

Aktuell besteht das Kollegium der Schule aus 35 Pädagogen, viele davon in Teilzeit.

Doch die Politik will den Dünningsbruch, wo viele Jahre das Institut für Frieden und Demokratie der Fernuniversität untergebracht war, nicht einfach so für einen Schulbau hergeben. Schon seit mehreren Jahren ist in der Diskussion, hier zunächst ein Bebauungskonzept zu entwerfen.

Jörg Meier, SPD: „Bislang sehen wir das als Wohnbaufläche.“ Alexander Flieger von der Hagen-Schule setzt dem entgegen: „Das könnte doch passen. Bislang liegt die Schule an der Lützowstraße auch in einem Wohngebiet.“