Hagen/Hohenlimburg. Drei kleine Friedhöfe in Hagen sollen geschlossen werden. Damit würde auch ein Stück Identität langsam verwaisen. Ein Kommentar

Wie es aussehen kann, wenn ein Friedhof geschlossen wurde, das lässt sich am Boeckwaag-Friedhof beobachten. Für die 189 Jahre alten Ruhestätte werden längst keine neuen Nutzungsrechte mehr vergeben. Obwohl nur wenige hundert Meter vom Hohenlimburger Ortskern entfernt, liegt der älteste Ruheplatz des Bezirks seit Jahren im Abseits.

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Für Erhalt einsetzen

Wenn Ruhezeiten und Verlängerungen auslaufen, dann werden Flächen nach Jahrzehnten verwaisen. Berchum und Holthausen werden auch ein Stück Dorfidentität verlieren, sollten ihre Friedhöfe langfristig schließen und stillgelegt werden. Doch es reicht nicht, allein auf die Daseinsvorsorge der Stadt zu verweisen, wenn es um den Erhalt geht. Auch die Holthauser und Berchumer sind gefragt, zu zeigen, dass sie ihren Ruhestätten einen Wert beimessen und die Flächen beleben. Solche Zeichen sind umso wichtiger in einer von Sparzwängen geplagten Kommune, die an vielen Stellen den Rotstift anlegen muss.

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Kreativität gefragt

Dabei lohnt ein Blick über den Tellerrand: Auf einem Friedhof in Wien werden unbetreute Gräber als Gemüsegärten vermietet und in Karlsruhe wurde auf einem Friedhof ein Spielplatz errichtet. Es wird Zeit, auch über kreative Lösungen nachzudenken, um auf die veränderte Trauerkultur zu reagieren - und nicht nur über Schließungen.

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